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Session 2002/2003: Prinz Heribert I. macht den Karneval blumig

Session 2002/2003 : Prinz Heribert I. macht den Karneval blumig

Die Neuenahrer "Schinnebröder" starten "mit neuem Schwung" in die Session - Die Kommunalpolitiker der Kreisstadt tagen demnächst nur noch mitten in Vergissmeinnicht.

Die kommende Karnevalssession in Bad Neuenahr wird besonders blumig. Das wussten am Samstagabend in der Turnhalle des Are-Gymnasiums nicht nur einige Freunde der neuen Tollität, die auf einem Spruchband beteuerten "Nee, wat ne staatze Kerl, ohse Bloome-Prinz". Das verhieß Seine Herrlichkeit auch selber.

Gleich im ersten seiner elf närrischen Paragrafen ordnete Prinz Heribert I. Rech an, dass der Sitzungssaal des Stadtrats mit Vergissmeinnicht geschmückt werde, um die Politiker an ihre Wahlversprechen zu erinnern, und auch sein Motto hat er im Anklang an seinen Beruf gewählt: "Blömche un Kamelle jedes Jahr, dat es de Fastelovend in Neuenahr".

Schließlich ist Heribert Rech Gärtner und Floristenmeister mit eigenem Geschäft in der Kreisstadt. Mancher mag den 41-jährigen Junggesellen, dem seine Schwestern Martina und Gisela mit einem Gedicht gratulierten, aber auch aus dem Pfarrgemeinderat der Rosenkranzgemeinde kennen, aus dessen Reihen der Prinz seinen Adjutanten rekrutierte: Dieter Ott ist ebenfalls aktiv im Pfarrgemeinderat und stand bei der Proklamationssitzung der Karnevalsgemeinschaft (KG) Blau-Weiß Neuenahrer Schinnebröder gar nicht weit, weil er auch Mitglied des Elferrats ist.

"108 jecke Tage und Nächte" erwarten das Gespann, wie es bereits ausgerechnet hatte, und ein ausgelassenes Narrenvolk obendrein - das bewiesen die Neuenahrer Jecken schon zum Amtswechsel am Samstag: "Mit bruchen keiner, der uns säht, wie me Fastlovend fiere deht" spielte die Haus-Band "Peanuts", und alle sangen und tanzten mit, so dass das Sessionsmotto über der Bühne eine Selbstverständlichkeit schien: "Fastelovend 2003 - mit neuem Schwung sind wir dabei".

Nachdem der neue Sitzungspräsident der "Schinnebröder" und KG-Vorsitzende Franz-Josef Creuzberg mit Vorstand und Funken einmarschiert war, zündete eine Rakete nach der anderen: Für die Pointen von "Der En un der Anner" (Büttenredner Udo Kohn und Thomas Berschbach) ebenso wie für die zeitweise mit nicht viel mehr als Riesen-Zylinder oder Mini-Rock bekleideten Herrn der "Hemmesse Kapellemäus" und für den Sinziger Musiker Ralf Ehlert, der zeigte, dass "Elvis lebt".

Schwung bewiesen auch die Showtänzer von "Las Bailas" und "Salt''n Pepper" sowie rund 20 junge Leute von der Rheinbacher Musikschule Rohde. Letztere zeigten zu Disko-Hits aus den 70ern ihr Können - eine besondere Überraschung des scheidenden Prinzenpaars für die Jecken.

Nachdem nämlich erst Kinderprinz Marcus II. Bausen abdanken musste, war es zu später Stunde auch an der Zeit für Prinzessin Gertrud I. und Prinz Manfred I. Liebsch das Zepter weiterzugeben: "Jetzt ist alles vorbei, und wir haben keine Sekunde bereut", sagte das Paar und wünschte seinem Nachfolger "eine ebensolche Session, wie wir sie hatten".