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Godesia glänzt mit Glühbirnentanz

Godesia glänzt mit Glühbirnentanz

Godesberger Jecken erweisen sich auf der Prunksitzung der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde als "zugtauglich"

Bad Godesberg. "Seid ihr eigentlich zugtauglich?", wollte Rosi Aretz vom närrischen Auditorium in der Stadthalle wissen, und lieferte die Antwort gleich dazu: "Zugtauglich, das heißt, fleißig Hände recken und Kamelle fangen."

Das erfordert natürlich entsprechendes Training. Die amtierende Godesia hatte zur Prunksitzung der AKP (Allgemeine Karnevalsgesellschaft Prinzengarde) eigens den "Glühbirnentanz" mitgebracht - linke Hand hoch, rechte Hand hoch, und eifrig nicht vorhandene Leuchtmittel herausdrehen, schön im Takt, versteht sich.

Derart lockerte sich also die versammelte Narrenschar im Saal die Handgelenke - es bleibt abzuwarten, wie sich die Effekte des närrischen Trainingslagers im Godesberger Zug niederschlagen.

Prinz Ernst Ludwig I. hatte zuvor ziemlich viel Selbstbewusstsein an den Tag gelegt. "Ich denke, dass ich beim Tollitäten-Schießen gewinne", blickte er auf das Event voraus, das die AKP veranstaltet. Als das Bad Godesberger Prinzenpaar, würdig begleitet von den Fidelen Burggrafen, bei der Sitzung der AKP eintraf, zeigte das Stimmungsbarometer im Saal bereits seit langem ein Hoch an.

Um 18.11 Uhr war die AKP-Garde mit Elferrat und dem Musikzug "Godesberger Musketiere" im Gefolge in den Saal eingezogen. Am Eingang gab eine ältere Gardistin den Kadetten im Kindergartenalter noch schnell den Tipp "Lächeln", achtete auf zünftige Exerzierhaltung und den richtigen Abstand der Knirpse. "Ein tolles Bild", kommentierte schließlich Sitzungspräsident Ralf Hünten, nachdem sich alle "AKPisten" auf der Bühne versammelt hatten.

Kinder- und Kadettencorps sowie die Tanzgarde der AKP begeisterten mit schwungvollen Tänzen, danach betraten die "Jodesberger Junge" die Bühne und brachten den Saal mit Hits wie "Komm hol das Lasso raus" zum Kochen. Ihren Sound hat die Truppe seit dieser Session mit Schlagzeug, E-Bass und E-Gitarre etwas aufgepeppt.

Tanzende Stewards und Stewardessen erlebte man beim Auftritt von "Seiner Tollität Luftflotte", einer 1926 gegründeten Tanztruppe aus Köln. Die 17 in blau-weiß gekleideten Paare beherrschten wahrhaft den Luftraum über der Bühne und zogen alle Register ihres Könnens. Das Publikum war begeistert von atemberaubenden Salti, von Mädchen, die wie vom Katapult geschossen durch die Luft sausten, von den ideenreich choreographierten Tänzen und prachtvoll aufgebauten Schlussbildern.

Das Sitzungsprogramm sah noch weitere Auftritte bekannter Karnevalsgrößen der Region vor wie etwa von "Blom und Blömcher", Willibert Pauels, den "Kolibris" oder den "Paraplüs". Einen umjubelten Auftritt legte Wicky Junggeburth aus Köln hin, dem der Karneval das Lied "Einmol Prinz zo sin" verdankt. Zur Gitarre und in bestem Kölsch trug der Barde alter Schule Witziges und Skurriles aus dem Alltag vor.

Vor sechs Jahren sei er schon einmal hier gewesen, erzählte er vor seinem Auftritt: "Da bin ich im Tunnel geblitzt worden." Was ihn nicht abhielt, wieder zu kommen. "Im Gürzenich darf jeder ran, nach Godesberg wird man gerufen", schmeichelte er dem Narrenvolk in der Stadthalle.