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Damensitzungen in Bad Godesberg: Jecke Wiever an der Macht

Damensitzungen in Bad Godesberg : Jecke Wiever an der Macht

Wenn die jecken Weiber die Regentschaft übernehmen, ist Feiern angesagt – bei Sitzungen, aber auch in Behörden. Bei den Damensitzungen in Friesdorf, Lannesdorf und Muffendorf haben Männer Sendepause.

Friesdorf. Blau und weiß sind bekanntlich die Farben der KG Kleffbotze. Kein Wunder also, dass es kaum eines der rund 400 Wiever auf dem Stuhl hielt, als der Elferrat einmarschierte – begleitet von 30 Nachwuchskarnevalisten der KG Wissen, die sich standesgemäß blau und weiß gekleidet hatten. „Das war eine Überraschung“, verriet Wolfgang Krüger, Vorsitzender der KG. Von diesem Zeitpunkt an fiel das Stimmungsbarometer nicht mehr – egal ob „De jecke Fox“ oder „De Nügele“ auf der Bühne standen, um nur einige Programmhighlights zu nennen. Einen Wermutstropfen aber gab es. Zwar wird die Damensitzung zum 90. Geburtstag der KG in der nächsten Session in der Servatiushalle stattfinden. Ab 2019 aber müssen die Karnevalisten weichen. „Die Schule möchte dort Weiberfastnacht feiern“, so Krüger. Doch es gibt eine Lösung: Die Sitzung wird an einem Samstag stattfinden.

Lannesdorf. Ihre Männer haben die Wiever der Fidelen Möhne Lannesdorf gut im Griff. Zehn Kerle des Vereins waren angetreten, um die jecke weibliche Truppe zu bedienen, im Hintergrund machte auch der Vorsitzende Markus Knieps eine gute, unterstützende Figur. Da blieb den Damen genug Zeit zum Feiern. Und das taten sie ausgiebig. So wurde das Lannesdorfer Kinderdreigestirn schon zu Beginn der Sitzung mit donnerndem Applaus begrüßt. Und als das Trio sein Sessionslied zum Besten gab, belohnte dies die Mehrheit der rund 200 Weiber mit schwingenden Hüften oder lautstarker Gesangsunterstützung. Doch die drei waren nicht die einzigen Gäste, die Möhnen-Präsidentin Maria Florent zwischen Affe, Kamel und Palmen auf der Bühne begrüßen konnte. Die war nach dem Motto der Lannesdorfer, „Karneval der Tiere – un mir jonn op Safari“, liebevoll geschmückt worden.

Muffendorf. Waldorf und Statler waren wohl die einzigen Männer, die die Damen der Bergfunken in ihren (Zuschauer-)Reihen duldeten. Die beiden thronten in der kleinen Beethovenhalle und verfolgten das Geschehen auf der Bühne. Dort hatte sich der Elferrat eingerichtet. Oder besser: Dort herrschten Miss Piggy, Kermit und Co. Man habe versucht, das Godesberger Motto „TV Karneval“ einzuarbeiten, verriet Pressewart Stefan Schubbe. Und es gelang. Allerdings standen die Damen im Publikum ihren Bergfunken in nichts nach – weder was die Kostüme,noch was die Stimmung anging. Was wohl auch an den Corps der GKG und der Eselsfünkchen lag, die die Bühne rockten. Mit dabei war auch der eineinhalbjährige Ben, laut Geschäftsführerin Cornelia Orts der jüngste Tanzoffizier der „Bergesel“.

Rüngsdorf. Wenn die Godesia an Weiberfastnacht auf Sendung ist, hat der Prinz Sendepause. So war es kaum verwunderlich, dass Thomas I. auch im Bundesamt für Naturschutz Redeverbot hatte – und sich nur mithilfe einer Handpuppe in Form eines Stoffaffen ausdrücken konnte, die ihm in die Hand gedrückt worden war. Auf Unterstützung wartete er vergeblich – die kam auch nicht von Dirk Hausen, Moderator des närrischen Treibens im BfN und Ex-Prinz. „Du kannst winken wie du willst, von mir kriegst du das Mikro nicht“, sagte Hausen bestimmt, der als Schrotty – Besatzungsmitglied des (T)Raumschiffs Surprise – das Geschehen lenkte. Auch Thomas Graner, stellvertretender BfN-Präsident, hatte sich in die Astronautenschale geworfen. Lautete das Motto doch (T)Raumschiff BfN. Für so viel Kreativität gab es den Prinzenorden – für Graner und Mitarbeiterin Mirjam Fretter.