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Rathaussturm: Narren übernehmen die Macht in Bad Godesberg

Rathaussturm : Narren übernehmen die Macht in Bad Godesberg

Bezirksbürgermeister Christoph Jansen und OB Ashok Sridharan haben beim Rathaussturm keine Chance. Obwohl sie sich beim Rededuell mit Festausschusspräsident Armin Weins alle Mühe gegeben haben, halten das große und das kleine Prinzenpaar nach kurzer Zeit Bezirkskasse und Schlüssel in den Händen.

Man kann nicht behaupten, dass sich Bezirksbürgermeister Christoph Jansen und Oberbürgermeister Ashok Sridharan keine Mühe gegeben hätten. Der oberste Bad Godesberger hatte seine Trompete dabei und brachte die närrische Schar vor dem Rathaus sogar dazu, das Godesberg-Lied zu intonieren. Und der OB hatte sich mit Sibbeschuss verbündet – davon kündete ein Band „Tattoo“ auf seinem Unterarm.

Doch es half nichts. Die Bandmitglieder befanden sich zwar in bester Position, direkt auf dem Wagen neben den Prinzenpaaren. Doch der Versuch, sie vom Rathaussturm abzuhalten, geriet – Tattoo hin oder her – doch recht halbherzig. Auch sonst konnte das männliche Stadt-Duo den großen und kleinen Bad Godesberger Tollitäten nur wenig entgegensetzen. Bei so wenig Rückendeckung war es allerdings auch kaum verwunderlich, dass sie dem Druck der närrischen Schar nicht standhalten konnten. So zückte Christoph Jansen zügig die weiße Fahne. Und die Prinzenpaare hielten alsbald den begehrten Stadtschlüssel in den Händen. 

Dabei hatten sich Bezirks- und Oberbürgermeister beim Rededuell mit Festausschusspräsident Armin Weins alle Mühe gegeben. Doch jeder Angriff, jede Pointe, jedes Argument lief bei den Karnevalisten ins Leere. Auch der Versuch, sich in freier Rede zu üben und das vorher angefertigte Manuskript zu ignorieren, blieb erfolglos.

Lachen, Jubel und Kanonenschüsse

Wahlweise eine Urlaubsreise mit Thomas Cook – ohne Rückflugticket – oder ein Ausflug mit Greta Thunberg stellte Weins dem Bezirksbürgermeister in Aussicht, um freie Bahn zu haben. Wenn die käme, würde sie aber überall Messstationen einrichten, gab der Oberbürgermeister zu bedenken. „Bei all den Dieselmotoren, die hier rumfahren, gibt es dann nächstes Jahr gar keinen Karnevalszug mehr“, prophezeite er. Was ihm laute Buh-Rufe der närrischen Schar einbrachte. So dass er auch schnell zurückruderte und Greta doch lieber in Schweden wissen wollte.

Weins konnte auf mehr jecke Unterstützung hoffen. Denn, so bemerkte er, als sich Jansen und Sridharan hüpfend auf dem Balkon zur Wehr setzten, „seid vorsichtig, das Gebäude wäre besser in Schuss, wenn die Bonner mehr in die Gebäude in Godesberg stecken würden, anstatt sie zu verkaufen“.

Was folgte, war Lachen, Jubel – und Kanonenschüsse. Der Sturm war eröffnet. „Es sieht hier katastrophal aus“, bäumte sich Jansen ein letztes Mal auf. „Ihr habt alles kaputt gemacht. Hier wollt ihr doch nicht hin.“ Doch davon ließen sich Prinz Harald I. und Godesia Gabriele nicht abhalten. Gemeinsam mit dem närrischen Nachwuchs, unter  lautem Jubel auch des extra angereisten Stuttgarter Baronenpaars, eroberten sie das Rathaus. Nun regiert in Godesberg bis Aschermittwoch also auch offiziell die Narrenschar. Übrigens: Für den OB war es nur eine Auftaktniederlage. Denn die zweite folgte auf dem Fuß. Auch das Bonner Rathaus konnte er nicht gegen Prinz und Bonna verteidigen.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Zug und Rathaussturm Bad Godesberg