Party in Bad Godesberg : So war der Maskenball auf der Godesburg
Bad Godesberg Mit dem Aufwand der Maskenbälle, die die Kurfürsten einst im Bonner Schloss abhielten, kann der der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde 1947 (AKP) zwar nicht mithalten, aber man ließ am Samstagabend etwas von diesem alten Glanz wieder aufleben. Das Ambiente in der Godesburg spielte dabei eine ebenso große Rolle wie die teils aufwändige Kostümierung der rund 300 Besucher.
Eine etwas schaurige Maskierung hatte sich Joachim Bäckermann ausgesucht: grauer Zylinder, dunkler Umhang, eine Maske wie ein menschlicher Schädel. Er sei inspiriert vom Tag der Toten in Mexiko, erklärte er. Aber der Bonner war keineswegs trübe gestimmt, sondern hatte Spaß auf der Veranstaltung. Nur eins machte ihm zu schaffen: „Es ist sehr warm unter der Maske.“ Die Veranstaltung besuchte er zum ersten Mal. „Es könnte etwas voller sein“, fand er. „Das Ganze hat noch Luft nach oben.“
Gut fand er, dass jungen Bands eine Bühne gegeben wurde. Zum Beispiel der Kölner Combo StadtRand mit Eurovision-Song-Contest-Sänger Roman Lob, die sich 2014 gründete und damit noch relativ jung ist. Guter Kölschrock mit Mut zur Ballade und einem sympathischen Auftreten. 2018 gehörte die Gruppe zu den Gewinnern des Loss-mer-singe-Live-Castings, ebenso wie Planschemalöör, die auch beim Maskenball auftraten.
Zwischen beiden Bands wurden die schönsten Kostüme prämiert, wobei die Jury vorrangig auf Originalität achtete. Die Preise, VIP-Karten fürs Klassik-Picknick auf dem KunstRasen, Eintrittskarten fürs GOP-Theater und anderes, gewannen zwei Frauen, die als Musiknoten und Notenschlüssel verkleidet waren.
Keine Sitzplätze auf der Godesburg
Die kleinen und großen Godesberger Tollitäten beehrten die Veranstaltung, außerdem wurde der Bonner Gemeinschaftstanz aufgeführt. Dieser entstand nach Vorbild des Godesberger Gemeinschaftstanzes anlässlich des Beethoven-Jubiläumsjahres: Rund 40 Mitglieder mehrerer Bonner Garden tanzen mit, aus Bad Godesberg sind die AKP, die KG Bergfunken und die Heiderhofer Freibeuter dabei.
Der Maskenball ist keine Sitzung – schon deshalb, weil man dort nicht sitzen kann. Während vor der Bühne getanzt wurde, hielten sich Werner Enzinger und Claudia Knierim im hinteren Bereich bei den Stehtischen auf. Enzinger hatte sich ein Königskostüm angeschafft und in die Krone Glühbirnen eingearbeitet – er gehe als Lampenkönig, sagte der Inhaber eines Beleuchtungsgeschäfts. Knierim hatte ein Cremefarbenes Gardetanz-Outfit und eine weiße Perücke angezogen. Die beiden lobten den Maskenball: „Hier oben ist es immer toll. Tolles Ambiente, super Gastgeber.“
