Das Dreigestirn rockt die Narren

Siebengebirge. Die Prinzenfedern steckte Halt-Pol-Präsident Jörg Pütz seinem Bruder Dirk an die Mütze. Das Zepter überreichte ihm Bürgermeisterin Wally Feiden. "Jetzt geht es endlich los! Ein Traum geht in Erfüllung: Wir sind Prinz", jubelte Prinz Dirk I. nach der Proklamation. Und mit ihm strahlten Bauer Ralph und Jungfrau Johanna. Welch ein herrliches Dreigestirn!

Bereits beim Einmarsch der Tollitäten mit dem Spielmannszug des TV Eiche auf die Kursaalbühne gab es kein Halten mehr. Die Jecken von Unkel bis Beuel sprangen auf die Stühle und winkten ihren Herrschern zu. Die Majestäten warfen Strüßjer und Handküsschen und nahmen ein Bad in der Menge auf dem Weg durch die Reihen.

Nur der herausragende Federbusch am Hut des Bauern sendete Signale, wie weit nach vorn sich die Majestäten bereits gekämpft hatten. Das Siebengebirge lag dem Dreigestirn zu Füßen. Dieter Wittmann, Vorsitzender des Festausschusses Siebengebirge, konnte sich nicht satt sehen an dem prächtigen Bild. Zumal: Die Halt Pöler präsentierten sich erstmals in neuen Uniformen, die bis zum kleinsten Ströppche von allen getragen wurde.

Bürgermeisterin Feiden gratulierte der Jubiläumsgesellschaft Halt Pol, die in der jecken Session "elf Johr im neuen Jahrtausend" die Siebengebirgstollitäten stellt, zu diesen "staatsen Kerls". Feiden: "Ich bin sicher, sie werden eine hervorragende Herrschaft führen." In ihrer Festrede beleuchtete sie die Regenten.

"Der Prinz ist Spross der karnevalistischen Dynastie derer von Pütz, das Adelsgeschlecht des Honnefer Karnevals." Und: "Liebe Frauen, Sie werden begeistert sein von Prinz Dirk. Aber: Es besteht keine Hoffnung. Er ist vergeben an seine Frau Jutta, und sein Herz schlägt in erster Linie für seine Familie."

Und die ganze Familie Pütz fieberte und feierte mit im Saal wie auch die Angehörigen von Bauer (Ralph Schilken) und Jungfrau (Jens Wilke). Natürlich haben die Drei nicht nur Karneval im Kopf, klärte Wally Feiden auf. Prinz Dirk ist Geschäftsführer des Hit-Marktes, Bauer Ralph Abteilungsleiter bei der Stadtsparkasse Bad Honnef.

"Und Jungfrau Johanna kann sich auch nicht nur dem Minnesang widmen", so die Stadtchefin. "Ihre Lieblichkeit arbeitet als Immobilienmakler bei der Stadtsparkasse." Feiden: "Da muss ein Nest sein. Ich bin stolz auf dieses Dreigestirn."

Immer wieder spendete das Volk Applaus. Bauer Ralph: "Wir freuen uns darauf, in eure Säle zu kommen, in die Kindergärten, Schulen und Altenheime." Als Dreigestirn wohlbemerkt. Ein kleiner Junge hatte die Tollitäten auf dem Weg zum Kurhaus gesehen und seiner Mutter zugerufen: "Guck mal, da sind die Heiligen Drei Könige."

Berichtete Jungfrau Johanna mit ihren blonden Zöpfen und der goldenen Krone auf dem Kopf, die ebenfalls die Herzen im Sturm eroberte. Auch mit ihrem Mottolied "Alaaf, mer fiere Karneval!" heizte das Trio dem Saal tüchtig ein.

Wittmann wünschte ihm eine Supersession. Dann gab es für die Majestäten den neu aufgelegten Prinzenorden des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval. Und die Standarte des Festausschusses wechselte von der Großen Königswinterer KG zu den Halt Pölern; den ersten Orden überreichte das Dreigestirn an die Vorgänger Guido und Nadine Hoffmann von der GKKG mit Dank für eine wunderbare Regentschaft.

Dann tanzten die "American Dream vum Rhing" an. Und was machten die drei gekrönten Recken? Sie tanzten einfach mit, im Ornat. Nach dieser Zeremonie ging es weiter mit einem bunten Programm vom Blötschkopp bis zu den Klüngelköpp. Am Hofe des Dreigestirns.

Die süße Jungfrau und die KamelleJungfrau Johanna erzählte der Festgesellschaft eine Geschichte. "Als ich als kleiner Junge in Selhof im Kinderzug mitging, warf ich immer Kamelle, die ich am Tag vorher beim Zug in Honnef gesammelt hatte. Aber spätestens an der Kapelle waren sie alle.

Damals habe ich mir gewünscht, einmal im Zug zu sein und Kamelle bis zum Schluss zu haben. Heute beginnt der Wunsch Wirklichkeit zu werden. Prinz Dirk hat mir versprochen, zum Siebengebirgszug am Karnevalssonntag wird der Hit ausgeräumt."