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Orden erzählen die Morenhovener Karnevalsgeschichte​

Historische Sammlung : Orden erzählen die Morenhovener Karnevalsgeschichte

In Morenhoven sammeln die Karnevalisten seit Jahren die Sessionsorden. Unterdessen ist im Bürgerhaus so ein kleines Museum entstanden. Und jedes Stück sagt etwas über die Jecken des Ortes.

Die Vitrinen im Morenhovener Bürgerhaus sind für Besucher immer ein Hingucker: Weit über 100 Sessionsorden sind hier zu bewundern. Und die Ausstellungskästen füllen sich weiter. In dieser Sesssion sind die Orden des in der zweiten Session amtierenden Kinderdreigestirns Prinzessin Sina (Schäfer), Bäuerin Olivia (Bouß) und Jungfrau Emilia (Bel) sowie die Sessionsorden der KG Morenhoven und des Damenkomitees Rotkehlchen hinzugekommen. Vor sieben Jahren von Ortsvorsteher Norbert Sauren initiiert, ist die Ordenssammlung mittlerweile eine lieb gewordene Tradition des kleinen Dorfes.

Ein Pferd steht für das Hobby der Tollitäten

Die Orden erzählen schließlich auch etwas: Jahreszahlen, Jubiläen oder Hobbys der Regenten. So wie beim aktuellen Mädchen-Trio, dessen gemeinsame Leidenschaft, das Reiten, in einem lächelnden Pferd symbolisiert wird – darüber das Motto „Fastelovend, dat muss me schätze, doröm fiere mir et met janzem Hätze“. Den Orden der KG ziert ein Clown in blaue Jacke mit rot-weißen Revers und ein Trömmelchen in Anspielung auf die vereinseigene Musikkapelle Swistbajaasch. Für das Damenkomitee war in der vergangenen Session Herz Trumpf und so erhielten die Gäste bei den coronabedingt wenigen Veranstaltungen einen Orden in Herzformat. In der vergangenen Session hat die KG insgesamt 150 Orden fertigen lassen, von denen noch 80 in der Session 2022/23 an Gäste und Vereine verteilt werden – nicht jeder konnte im bisher bedacht werden. „Im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir in diesem Jahr keinen neuen Orden machen lassen. Stattdessen werden wir 300 Pints verteilen, die Morenhovens Kirche als jeckes Gotteshaus zeigen“, erklärte KG-Präsident Erik Schäfer die aktuelle Planung.

Sammelorden und Auszeichnungen aus Holz

Und es gingen Orden in die Sammlung. Gestiftet wurden die Stücke in Morenhovens „Karnevalsmuseum“ von Privatpersonen und Vereinen. Schäfer und Sauren können daran die Geschichte des örtlichen Karnevals ablesen. Seit 1960 existiert das Damenkomitee „Rotkehlchen“, viele Jahre lang hat die Arbeitsgemeinschaft Karneval den Karnevalszug und die anschließende Party organisiert, ehe sich 2003 die Karnevalsgesellschaft gegründet hat. Ein seltenes Exemplar der Sammlung ist ein Orden aus Holz dieser Arbeitsgemeinschaft. Ebenfalls eine ältere Variante stammt aus dem Jahr 1970, verliehen vom Damenkomitee zum zehnjährigen Bestehen. Generell fallen die Jubiläumsorden des Damenkomitees ins Auge. Interessant ist auch der Sammelorden der KG, der aus dem Gründungsorden von 2003 und vier weiteren Orden aus den Jahren 2004 bis 2007 mit Abbildungen von Siershof, Bürgerhaus, Burg Morenhoven und Kirche die Sehenswürdigkeiten des Ortes repräsentieren. Aber: „Besondere Geschichten zur Entstehung der Orden gibt es keine“, so Sauren.

Die Vitrinen sind bei Veranstaltungen für so manchen Jeck trotzdem ein Hingucker, meist um den eigenen Orden oder sein Konterfei dort zu sehen. So findet sich dort die Präsidentin des Damenkomitees Monique Sühl gleich zweifach, als Tollität 2004/05 im Kinder- und 2019/2020 im erwachsenen Dreigestirn. Nur zwei der Orden stammen nicht aus dem Ort selbst, es sind Orden der Gemeinde Swisttal, die als Motiv Morenhoven zeigen. Weitere sollen hinzukommen, auch wenn der Platz in den Vitrinen eng wird. Für Norbert Sauren kein Problem: „Wir müssen die Stücke mehr zusammenrücken. Dann reichen die Vitrinen auch für die nächsten Jahre aus.“