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Session 2002/2003: "Dat Höppefüssje" erwartet eine lange Session

Session 2002/2003 : "Dat Höppefüssje" erwartet eine lange Session

Die Große Linzer KG stellt Prinz Michael I. stilecht im Rittersaal der Burg vor - Seine närrischen Adjutanten sind Toni Derek und Otto Stümper.

Das erste närrische Highlight der Session fand an einem besonderen Ort statt: Die Große Linzer KG hatte sich den Rittersaal der Burg ausgesucht, um den Linzer Prinzen zwar nicht zu proklamieren, aber dennoch der Öffentlichkeit vorzustellen.

Und stilecht kündeten Fanfarenklängen das Nahen der Gäste an, die Herold und Haushofmeister namentlich vorstellte, etwa mit: "Es begehren Einlass Prinz Murmel I. mit Graf Hotti von Hobel und Spän samt Postillon Düres."

"Wir stehen im Fastelovend den Kölnern mit unseren neun Corps kaum nach", bewies sich Präsident Alfons Daub in seiner Begrüßung als echter Strünzer, bevor er dem noch amtierenden Prinz Murmel I. das Wort erteilte.

Der lüftete dann auch gleich das Geheimnis um seinen Nachfolger. "Du hast eine drei Wochen längere Session, lieber Martin, und das bedeutet, du hast danach mindestens zehn Kilo drupp", weißsagte er Prinz Martin I. "dat Höppefüssje" aus dem Haus Hausen.

Der ist den Linzer Narren natürlich seit vielen Jahren bestens als Ex-Tanzoffizier des Husarencorps Grün-Weiß bekannt. Trotzdem ließen es sich Monika und Heinz Hausen nicht nehmen, ihren Sprössling vorzustellen.

Dabei wurde deutlich, dass der zukünftige Prinz ein Fastelovendsjeck werden musste, wurden seine Eltern, die beide aus karnevalsjecken Familien stammen, doch beim Rosenmontagsball in Kasbach 1969 von Amors Pfeil getroffen.

Als dann zwei Jahre später ein zartes Bübchen geboren wurde, stieß die Oma erschreckt aus: "Datt arme Kind, datt hätt jo falsche Panne om Daach!", womit der Beiname des Prinzen erklärt wäre.

"Das ganze Jahr liefen bei uns Bläck-Fööss-Platten, und jedes Jahr sucht sich Martin ein neues Kostüm für den Rosenmontagszug aus", wusste Mutter Monika zu berichten. Ganz "schlimm" wurde es dann, als der Cousin von Vater Heinz 1976 als Berni von Bananien (Reul) Prinz von Linz wurde. Seine Karriere begann Martin als Sitzungs-Unterstützung der Kalenborner Möhnen. Von 1989 bis 1996 war er aktives Mitglied des TC Rot-Weiß Vettelschoß, mit dem er bereits im ersten Jahr Deutscher und Europameister im Gardetanz wurde.

Als 1995 das Linzer Husarencorps Hände ringend einen Trainer für das Tanzpaar suchte, schlug Mutter Monika dem Kommandanten Hubert Dütz ihren Sohn vor. Und als sich dann der Tanzoffizier verletzte, sprang Sohn Martin "ausnahmsweise" auch als dessen Vertretung ein, die dann bis 2001 anhalten sollte. Das beliebte Tanzpaar Martin Hausen/Valeska Ritzdorf war geboren. Ganz nebenbei fungierte der gelernte Sparkassen-Betriebswirt auch als Sportwart des Garde- und Schautanzsportverbandes Rheinland-Pfalz, dessen Vorsitzender Karl Gast, die sportliche Karriere des Linzer Prinzen in Lauerstellung kommentierte.

Noch fehlen dem jedoch die Insignien seiner Macht. Dafür überreichte ihm sein Corps aber bereits die Prinzenkappe, "damit dat fussig Köppche nit noch rostijer weed" und rote Schuhe, um trockenen Fußes zu den Veranstaltungen zu gelangen.

Auch seine Adjutanten Toni Derek und Otto Stümper standen Martin I. schon hilfreich zur Seite. Derek, Hauptmann des Corps und zehn Jahre dessen 1. Vorsitzender, ist ein ebenso erfahrener Karnevalist wie Stümper, der seit 1986 dem Musikcorps der Grün-Weißen angehört und diesen seit 1997 leitet.

Regieren wird dieses "Dreigestirn", wie die Linzer das Tollitätengespann bezeichnen, unter dem Motto "Dat schönste von Linz, dat kannste nit sehn. Dat hät ne echte Linzer im Hätze deef drinn!" Die schwere Arbeit, dafür zu sorgen, dass die drei immer top fit auf den Veranstaltungen erscheinen, übernimmt Prinzessin Maike (Heßler) mit den Ehrendamen Ulrike Derek und Ingrid Stümper, beide von den Linzer Möhnen.