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Prunksitzung der Großen Selhofer KG: Eine Sitzung wie ein Traum

Prunksitzung der Großen Selhofer KG : Eine Sitzung wie ein Traum

Wenn die Selhofer Jecken feiern, gibt's fliegende Wechsel auf der Bühne und Raketen in Serie

Und nachts um halb eins - da schickten die "Sternenrocker" Präsident Stefan Meyer doch tatsächlich noch zur Polonaise durch den Saal. Dabei passte bei dieser Prunksitzung der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft ohnehin keine "Maus" mehr in den Saal Kaiser.

Aber irgendwie schaffte es der Boss der Blau-Weißen, sich einen Weg zu bahnen und schleppte dabei noch eine Menge herrlich verkleideter Jecke ab. Wer zu weit weg war von der "Einflugschneise", der tanzte bei diesem Wahnsinnsfinale eben auf Tisch oder Stuhl und schickte "entfesselte" Luftballons in den siebten Narrenhimmel. Die Sellefer Jecke waren auch nach Mitternacht immer noch "jood dropp"!

So wie das Siebengebirgsprinzenpaar Josef I. und Sandra I., das zwei Stunden zuvor mit allen "Truppen" ihrer Karnevalsgesellschaft Klääv Botz den Saal enterte und dabei heftig Strüßjer warf. Der Elferrat der Großen Selhofer rückte zusammen für die Aegidienberger, die ein prächtiges Bild in Rot und Weiß abgaben. Ihr Präsident Oliver Fröhlke "befahl" im fliegenden Wechsel Prinzengarde, Bergfunken und auch die pure männliche Herrlichkeit, die Ehrengarde, sowie den Spielmannszug auf die Bühne.

Die Tollitäten sangen ihr Prinzenlied "Immer noch jood dropp" und begeisterten mit ihrer herzlichen Art ihre Selhofer Untertanen. Wieverfasteler sind sie wieder "op Sellef". Hin und weg war das Publikum auch von den Eigengewächsen der KG.

Die Rasselbande eroberte die Herzen der Jecken im Sturm. Der Strom von kleinen Tänzerinnen und Tänzern wollte beim Einzug kein Ende nehmen.

Ebenfalls in Hochform: das Tanzcorps Blau-Weiß Selhof, das kräftig Pyramiden baute. Noch mehr Sellef: Das bestens aufgelegte Tambourcorps "Frei weg" hatte gleich zu Beginn den Elferrat in den Saal gespielt. Und dann: Oh, là, là, diese Kieselsteine. Da blitzten schwarze Strapse und rote Strumpfbänder. Diese Damen vom Moulin Rouge sehen jedoch nicht nur fantastisch aus, die können auch ebenso gut tanzen - alles Can-Can.

Liegt Selhof denn nun in Paris oder am Nil? Oder vielleicht gar im Wilden Westen? Denn plötzlich erstürmten acht Cowboys den Saal. Auf einem Marterpfahl schleppten sie eine Rothaut mit.

"Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf ... uff." Die Rache folgte sogleich. Auf allen vieren kroch eine Meute Indianer auf die Bühne. Beim ausgelassenen "Kampf"-Tanz ging zunächst ein Tomahawk verloren, fand sich aber wieder. Und Weiberfastnacht bringen die 16 Kerle, die sich "Die Vulkanelfen" nennen, erneut den Wilden Westen nach Selhof.

Vor drei Jahren trennte sich das Schnäuzer-Duo. Und nun waren die beiden als Solisten hier. Ne Usjeflippte Ralph Kuhn wollte den Jüngsten aus dem Elferrat, KG-Geschäftsführer Christian Lohr, in die Kindersitzung schicken und meinte kess zum Präsidenten: "Du bist nicht zu dick, du hast die Beine nur etwas weit hinten stehen."

Auch Kuhns einstiges Pendant, Peter Schulte, De Fibbes, nahm Kontakt zum Publikum auf. "Ist das Essen frisch?", fragte er Gabi Muhr, die gerade den "Kaiser-Teller" in Zuschauer-Reihe eins servierte. Und dann seine Witze: Zogen Fußballtrainer den Herrgott wegen der Zukunft ihrer Mannschaften zu Rate. "Wann wird Hamburg wieder Deutscher Meister?" - "In 30 Jahren." - "Da bin ich nicht mehr", so der enttäuschte HSV-Coach.

"Wann gibt es wieder so eine Lichtgestalt wie Beckenbauer?" - "In 50 Jahren." - "Da bin ich nicht mehr", so Pep Guardiola. "Wann wird der 1. FC Köln wieder Deutscher Meister?" - Sagte Gott: "Da bin ich nicht mehr."

De Bundeswehrsoldat Peter Fassbender startete mit seinem Gewehr einen Angriff auf das Zwerchfell der Jecken im Saal. Und Wolfgang Trapper nahm die Schlagerwelt aufs Korn. Für seine "Hitparade" gab's vom begeisterten Publikum noch eine Rakete. Die hätte Stefan Meyer auch für seine KG zünden dürfen: für eine traumhafte Sitzung im Saal Kaiser op Sellef.