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"Sprühende Funken": Freibeuterinnen entern das Dorfgemeinschaftshaus

"Sprühende Funken" : Freibeuterinnen entern das Dorfgemeinschaftshaus

"Se kumme met alle Mann vorbei". Das versprach das Blasorchester Bruchhausen den jecken Wievern am Samstagnachmittag im Namen der "Sprühenden Funken".

Und so führten die Musiker unter der Leitung von Guido Schmitz denn auch nicht nur die Möhnen in das Gürzenich des kleinen Wallfahrtsortes, sondern auch die große Schar der "Fünkchen". Vor allem die Allerkleinsten zogen die Blicke der bunt kostümierten Närrinnen auf sich. Selbst Arkos, der bitterböse Schneemann aus der"Tabaluga"-Eiswelt, schmolz beim Tanz des Nachwuchses geradezu dahin, von den jecken Clowns oder den Honigbienen und Marienkäfern ganz zu schweigen.

Im Stile einer Nachfahrin der Freibeuterin Mary Read hatte Ober-Piratin Bettina Acker im Dorfgemeinschaftshaus Anker werfen lassen. Der Dreimaster mit den Flickensegeln war von ihrer Crew auf das Beste verzurrt worden. Spätestens, nachdem dem Höhner-Hit "Steh auf, mach laut!" erklungen war, waren alle jecken Wiever zu ihrer Seeräuber-Mannschaft übergelaufen.

Das närrische Feuer entfachte "Maat" Renate Schemeitat mit ihrem Reim-Vortrag über einen FKK-Urlaub noch ein bisschen mehr. Kein Wunder, dass die sechs Paare der Rheinbrohler "Tanzbärchen" auf einen närrischen Hexenkessel trafen. Nach weiteren drei Beiträgen eigener Kräfte zogen dann das Siebengebirgsprinzenpaar, Prinz Josef I. und Aegidia Sandra I. (Witt), sowie die kleinen Tollitäten der Jubiläums-KG "Klääv Botz" Aegidienberg, Mike I. und Eva I., samt Ehrengarde und Musikzug in den Saal ein.

Nach einer ganzen Reihe von Terminen immer noch gut drauf, erklärten die Tollitäten am südlichen Rande ihres Herrschaftsgebietes: "Wenn m'r och schon älder sin, mer kriejen dat noch immer hin, denn et Fiere hält uns jung."

Dass sie gut in Form sind, bewiesen auch die Mitglieder der seit 63 Jahren bestehenden "Sprühenden Funken" mit ihrem Möhnen-Piratentanz. Bevor der gezeigt wurde, hatte die "Gulaschkapell" den jecken Wievern im Saal erneut mächtig eingeheizt und für Stimmung gesorgt.

Stammgast "Oma Finchen" bestaunte hernach zusammen mit der Erpeler Prinzessin Christiane I. den Bauchtanz der Seeräuberinnen, die beinahe den offenbar aus Afrika angereisten Aktiven der "Sahnehäubchen" und ihrem Voodoo-Master geopfert geworden wären.

Alerdings nur beinahe: Die "Sprühenden Funken" wurden ja noch für ihre legendäre Hitparade gebraucht. Mit der schlossen sie ihre eigenen jecken Einsätze auf der Bühne ab. Beendet wurde das mehr als sechsstündige Programm von den "New Diamonds" aus Unkel und den Ohlenberger "Tanzflöhen". Aber auch danach hieß es in Bruchhausen weiterfeiern bis in den Abend hinein.