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Fröhlicher Abschied von einer langen Tradition

Fröhlicher Abschied von einer langen Tradition

KG Löstige Geselle beendet mit Gala-Show den langen Reigen der Bürgersitzungen - Eigengewächse erweisen sich im Kursaal als Stimmungsgaranten

Bad Honnef. Es war ein Abschied nach Maß. So wird man die Bürgersitzungen der KG Löstige Geselle wohl in bester Erinnerung haben. Denn die 62. Auflage des Narrenspektakels war auch die letzte.

Die blau-gelben Karnevalisten wollen neue Wege gehen und sich aus dem traditionellen Sitzungskarneval verabschieden. Wie auch immer das neue Konzept aussehen mag: Es soll für Belebung sorgen und die KG Löstige Geselle fit für die nächsten Jahrzehnte machen.

Fit präsentierten sich die einst aus der Kolpingfamilie erwachsenen Karnevalisten jedoch auch am Samstag. 220 Narren hatten den Weg in das bunt geschmückte Kurhaus gefunden, um unter dem Motto "Die Löstigen treffen auf 1001 Nacht" gewaltig zu feiern. Daran hatte auch Bürgermeisterin Wally Feiden ihren Spaß - sie war als Haremsdame gekommen.

Dann ging es los. Angeführt vom vereinseigenen Kindertanzcorps zog der Elferrat mit Sitzungspräsident Heinz Arenz ein. Nach einigen schwungvollen Einlagen der kleinen Nachwuchstänzer baute man auf zwei bewährte Eigengewächse, die als Eisbrecher fungierten.

Heike Scheel und Marion Kock servierten ein munteres Zwiegespräch, das sich um Ehe und Alltag drehte. Für die "Tanzflöhe" aus Kasbach-Ohlenberg war es da natürlich angenehm, vor ein bereits bestens gelauntes und gut eingestimmtes Publikum zu treten. Die ganz in Rot gekleideten Tänzer und Tänzerinnen bezauberten mit südländischem Temperament und schönen Hebefiguren.

Die präsentierten "Strunz und Büggel" auch, allerdings verbal. Während "Strunz" von seinem "Schien- und Wadenbeinbruch im linken Arm" berichtete, erzählte Büggel von seiner Kükenzucht, die deshalb einging, weil er sie nach eigenem Bekunden "zu tief gesetzt oder zuviel gegossen hat". Die beiden Bornheimer eroberten mit ihrem Verzäll schnell die Herzen der Kurhausbesucher.

Zu den Höhepunkten der 62. Bürgersitzung gehörte der Auftritt von Thomas Cüpper, der als "Et Klimpermännchen" mit prima Witzen und feinstem Krätzchesgesang aufwartete. Die von ihm vorgetragenen alten Kölner Karnevalsweisen sorgten für wahre Begeisterungsstürme. Kein Wunder, dass man den Kölner erst nach mehreren Zugaben von der Bühne ließ.

Die mussten auch die charmanten Mitglieder des Damenkomitees geben. Als Schmetterlinge schwebten sie in den Saal, grazil drehten die Damen der Karnevalsgesellschaft dann ihre gut einstudierten Runden über die Bühne. Ehe sie zu zarten Klängen wieder aus dem Saal flatterten, durften sie donnernden Applaus in Empfang nehmen.

"70 Jahr, graues Haar, so stand sie vor mir", sang im Anschluss "Der liebe Jung", der eine gekonnte Mixtur aus Musik und Büttenrede zum Besten gab. Sehr stimmungsvoll auch der Auftritt der "Jungen Trompeter". Das die Instrumente strapazierende Duo aus Merzenich wechselte zwischen melancholischen Klängen und mitreißenden Tönen.

Nun wurde die finale Phase der Bürgersitzung eingeläutet. Das "Pittermännche-Duo" erwies sich dabei als Volltreffer in Sachen Stimmungsmacher. Die beiden Kölner nahmen sich mit viel Witz und grandiosem Humor gegenseitig auf die Schippe. Die Glanznummer durfte natürlich nicht ohne mehrere Zugaben enden.

Mit großem Gefolge zog dann das Aegidienberger Dreigestirn mit Prinz Beppo I. an der Spitze ein. Mitgebracht hatte er seine weibliche Prinzengarde, die auch Talbewohnern deutlich machte, dass Aegidienberg sehr wohl Schönes zu bieten hat.

Den Schlussakkord setzte der Spielmannszug des TV Eiche. Mit Pauken und Trompeten ging so die letzte Bürgersitzung der Löstige Geselle zu Ende. Im Foyer wurde trotz vorgerückter Stunde noch kräftig weitergefeiert. So nahmen die Löstigen Gesellen stilvoll und mit sehr viel Zuversicht Abschied von einer langen Tradition.