1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Vier Asse "stechen" in Rheinbreitbach auch ohne Joker

Vier Asse "stechen" in Rheinbreitbach auch ohne Joker

Die "Ushaaler" bescheren ihrem närrischen Völkchen mehr als sechs Stunden Super-Stimmung - Ulrike Jossen ist jetzt Mutter des Kreisels

Rheinbreitbach. "Bei der Einweihung des Geländes um die Untere Burg geht die ganze Gemeinde baden. Aber nicht der Werner Zimmermann. Der kann nämlich nur mit dem Strom schwimmen!"

Schorsch Frings, musikalisch begleitet auf dem Akkordeon von "Ur-As" Herbert Baumann sowie von Jürgen Körner am Bass und Bernd Tietze auf der Gitarre, wusste das auf der Prunksitzung der Rheinbreitbacher KG "Me haalen et us" zu berichten. "Ruf doch mal an", hieß schon vor Jahren die legendäre Nummer, bei der die "Asse" auch dieses Mal die Dorfpolitik gekonnt durch den Kakao zogen.

Mit der Großen Burggarde war der Elferrat um Präsident Horst Krupp pünktlich um 20 Uhr auf die Bühne der voll besetzten Hans-Dahmen-Halle gezogen. In der hatten die Burgbläser, vor allem aber die Band "Querbeat" aus Pullheim für eine Stimmung gesorgt, die man sonst erst gegen Mitternacht auf Sitzungen erlebt. Bei "Wenn nicht jetzt, wann dann" hatte es keinen in der Narrenschar mehr auf seinem Stuhl in der "Breitbacher Kaffeebud" gehalten.

Da hatte die Große Burggarde mit ihren Tänzen ebenso leichtes Spiel wie ihre "kleinen Schwestern", von denen das Kinderprinzenpaar Leo I. und Kathi I. samt Pagen auf die Bühne geführt wurde.

Ganz zu schweigen von den "Oldies" um ihre Trainerin Lukretia Brana: "Wir sind nicht mehr aufzuhalten", verkündeten die Ex-Burggardistinnen. Zwar wünschten sie sich, noch mal 20 zu sein. Solange sie aber noch am "Läwe sinn", werden sie wohl weiter tanzend Breitbacher Fastelovend feiern.

Zu dem gehört schon seit langem auf der Prunksitzung die "Tagesschau" von Vizepräsident Michael Siegel. "Ganz im Stil des Pariser Kreisverkehrs am "Arc de Triomphe" hat sich Rheinbreitbach einen Kreisel gegönnt, bei dem man natürlich blinken muss, wenn man ihn verlässt. Er ist aber so klein, dass der Blinker erst reagiert, wann man längst aus dem Kreisel raus ist", klang es ironisch aus der Flimmerkiste.

Vor allem die Bürgermeisterin, die "Mutter des Kreisels und aller vorfahrtsberechtigten Straßen", wie sie zuvor von Krupp begrüßt worden war, habe Schwierigkeiten, ihn mit ihrem Kombi-Schlachtschiff ordnungsgemäß zu umrunden. "Deshalb erhält sie jetzt eine Sonderanfertigung des neuen indischen Kleinstwagen Tatü-Tatas, das im Dach ein Loch hat, durch das sie den Kopf strecken kann", berichtete Siegel.

Die neue "Rechenreform von Adam Jossen" beim Auswerten der Befragung nach dem Kindergartennamen nahm er auf die Schippe, ebenso den Ex-KG-Vorsitzenden "Moses", der - heute Hausmeister - als der Rheinbreitbacher Schüler gelte, der am längsten die Dorfschule besuche und damit ein Bespiel für gelebte Ganztagsschule sei.

Mit dem Funkencorps Leubsdorf nahm die erste Halbzeit der Prunksitzung ein stürmisch-närrisches Ende. Viel Zeit zum Ausruhen blieb den Jecken jedoch nicht, denn schon eröffneten die "Tanzflöhe" aus Ohlenberg mit einem spanischen Feuer die zweite Halbzeit, dass sie sich prompt die erste Rakete des Abends verdienten.

Und dann kamen sie, die Fastelovend-Helden aus alten Tagen. Die "Vier Asse" luden mit toller Musik und blendender Laune zu einer Reise ein. Wahre Begeisterungstürme ernteten die vier, die sich nach langer Pause wieder zu einem Auftritt durchgerungen hatten. So etwa, als Frings seinem früheren Vizepräsidenten Willi Pauli die Frage zum Kreisel in den Mund legte: "Wat is denn dat für en Dinge. Sollen mer he Hüppekästche springe?

" Nicht vergessen wurde auch das "Le-Bo-Land" der früheren Brassel-Fabrik. "Stell dir vor, die finden da ein Gläschen Marmelad', der Heimatverein stünd schon parat", unkten die vier, bevor sie sich mit ihrem Fastelovend-Schlager "Blöder Laden ist dat hier, gibt kein Schnaps und gibt kein Bier!" verabschiedeten.

Hoffentlich nur bis zur nächsten Session, war die einhellige Meinung im Saal nach ihrem Vortrag, der klar belegte, das die "Vier Asse" auch ohne aufwendige Technik "stechen" und einsame Spitze sind.

Die Technik versagte zunächst bei den "Spätzündern". Dann aber führten die Kölsche Junge die Jecken in einer Colonia-Polonaise durch die Halle und ließen kurz vor Mitternacht einen Stern über Breitbach aufgehen, der natürlich 1. FC hieß.

Da folgten ihnen die Narren bereitwillig und erklärten: "Solang dat Hätz noch schlächt, solang bliewen mir noch he!" Das war gut so, hätten sie sonst doch den Showtanz der Großen Burggarde verpasst und das große Finale der "Jungen Trompeter", nach dem die Gäste der "Ushaaler" schwärmten: "So 'ne Daach wie hück, dat is einfach Klasse!"