Überraschung für Beueler Bützoffiziere
Zwar fiel die Überraschung, die der Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht den Bützoffizieren zu ihren 20 Jahren im Amt bereiten wollte, nicht ganz so überraschend aus wie gedacht, seine emotionale Wirkung verfehlte der Festakt indes nicht.
Beuel-Mitte. (ga) "Jetzt will ich aber zum Schluss auch etwas sagen. Ich...", Karl-Heinz Honrath stockt die Stimme. Noch einmal möchte er zu einem Dankeswort ansetzen, dann beginnen die Tränen des Bützoffiziers zu laufen. Sein Kollege Dieter Müller beobachtet die Szene ebenfalls sichtlich gerührt.
Kaum merkt er, dass Honrath so schnell kein Wort herausbringen wird, übernimmt er das Mikrofon im Saal des Beueler Rathauses. "Was Karl-Heinz wohl sagen wollte ist, dass wir euch allen dankbar sind." Zwar fiel die Überraschung, die der Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht den Bützoffizieren zu ihren 20 Jahren im Amt bereiten wollte, nicht ganz so überraschend aus wie gedacht, seine emotionale Wirkung verfehlte der Festakt indes nicht.
"Eigentlich versuchten wir Karl-Heinz und Dieter weis zu machen, dass heute eine Produktion für den WDR auf dem Programm steht. Sie waren aber wohl sehr früh misstrauisch und schnüffelten, bis sie wussten was wir vorhaben", sagt Obermöhn Evi Zwiebler.
Schon immer habe das Beueler Stadtsoldatencorps den Wäscherprinzessinnen auf ihren Terminen junge Herren als Begleitung zur Seite gestellt, erinnert sich Zwiebler. Die Begleitung wechselte jedoch ständig. Um 1990 herum hatten sich Honrath und Müller dann bereit erklärt, dauerhaft ihre Lieblichkeiten durch die Session zu begleiten. "Erst waren es einfach nur unsere beiden Soldaten. 1993 rief die damalige Wäscherprinzessin Marion I. (Kreidler) auf dem Biwak der Stadtsoldaten scherzhaft nach ihren Bützoffizieren. Niemand ahnte, dass so eine neue Tradition begründet wurde", sagt Zwiebler.
Schon kurze Zeit später gehörten die Bützoffiziere so selbstverständlich zur Beueler Weiberfastnacht wie die Wäscherprinzessin oder die Obermöhn, ergänzt Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter. "Als ich meine ersten Berührungen mit der Weiberfastnacht hatte, fragte ich mich, was das für Gestalten sind, die der Prinzessin immer zur Seite stehen. Schnell wusste ich, dass sie treuer sind als jeder Husar."
Mehr als 111 111 Mal habe jeder Offizier in seiner Amtszeit jebützt, doch nur zum Bützen seien sie nicht da, betont Zwiebler. "Ihr seid viel mehr. Ihr seit Organisatoren, Aushilfsfahrer, Freunde, Tröster, manchmal Frauenversteher und Spezialisten des Karnevals, aber ganz besonders seid ihr treue Kameraden." Mittlerweile hätten sogar einige Vereine die Idee der Bützoffiziere übernommen. Die echten gibt es aber nur bei der Wäscherprinzessin.
