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Die Narren versorgen die Pänz im Zug mit Kamelle

Die Narren versorgen die Pänz im Zug mit Kamelle

Narrenspiegel: Der jecke Nachwuchs stellte Sonntag in Heidebergen den Fastelovend auf den Kopf. Zweimal hinhören mussten Neubonner in der Schwarzrheindorfer Doppelkirche, um Pfarrer Wilfried Evertz' Mundartmesse zu folgen.

Heidebergen. (aff) Der jecke Nachwuchs stellte Sonntag in Heidebergen den Fastelovend auf den Kopf. Anstatt selber aus dem Karnevalszug mit Kamelle zu werfen, genossen es die 200 jungen Narren, vom am Straßenrand feiernden Publikum mit Süßem beworfen zu werden.

"Der Zug - er ist wohl einmalig in seiner Art - war wieder ein voller Erfolg", freute sich Fritz Kümmel vom Organisationsteam. Nachher feierten die kleinen Narren im Pfarrheim Christ-König zusammen mit Wäscherprinzessin Jenny I., LiKüRa-Prinzessin Wencke I. sowie dem Holzlarer Kinderprinzenpaar Jan I. und Jacqueline I. ausgelassen weiter. Für Fastelovendstimmung sorgten die Narren der KG Lustige Brüder sowie die Jugendtanzgruppe der KG Holzlöre Orijnale, die bereits im Zug mitging.

Bilder Bilder vom ZochWieder hat der Bürgerverein Heidebergen für seinen Kinderkarneval tatkräftige Unterstützung vom Bürgerverein Holzlar und vom Festausschuss Veedelszoch Holzlar bekommen. "Früher wurde der Zug und die Feier nur von uns Heidebergenern auf die Beine gestellt. Als uns unsere Gaststätte Wolfsbach abhanden kam, mussten wir uns nach neuen Räumen umsehen und fanden herzliche Unterstützung von unseren Nachbarn", so die Veranstalter.

Schwarzrheindorf. (aff) Zweimal hinhören mussten Neubonner in der Schwarzrheindorfer Doppelkirche, um Pfarrer Wilfried Evertz' Mundartmesse zu folgen. Von der "Bejrößung", über die "Prädich" bis hin zum Abschlusslied "Herrjott, mir sen en de Bräng" auf die Melodie von "Großer Gott wir loben Dich" schlichen sich kaum hochdeutsche Worte in die Messe ein. Wäscherprinzessin Jenny I., sie besuchte den Gottesdienst mit dem Damenkomitee in der Turn- und Sportvereinigung Bonn rechtsrheinisch, zeigte sich im Anschluss ergriffen:

"Ich finde Mundartmessen generell sehr schön, als echtes Rhingdorfer Mädchen war es heute aber noch einmal etwas ganz Besonderes für mich". In seiner Predigt ging Evertz auf das 44-jährige Bestehen des Damenkomitees ein. Damit er auch immer die richtigen Worte fand, hatte er, wie schon einige Male zuvor, mit Hans Lennarz einen ebenso professionellen wie leidenschaftlichen Liebhaber des ripuarischen Dialekts gefunden. "Wir haben schon einige Male zusammen an einer Mundartmesse gearbeitet", erklärte Lennarz. "Mittlerweile brauche ich ein bisschen mehr als zwei Stunden für eine Übersetzung", so Lennarz.

Äußersten Wert legt das Team Evertz/Lennarz auf den Erhalt einer gewissen Ernsthaftigkeit. "Eine Mundartmesse ist kein Klamauk", betonte Lennarz. Zwar verbänden einige Leute mit der Mundart hauptsächlich den Karneval, sie würden dabei aber vergessen, dass die Mundart bis vor nicht allzu langer Zeit die Haupt-Umgangssprache in der Region war.