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Wiesse Müüs boten zum 60. Geburtstag karnevalistisches Feuerwerk

Wiesse Müüs boten zum 60. Geburtstag karnevalistisches Feuerwerk

Sieben Stunden Spaß, Hits und Witz am Stück: Gespickt mit Spitzenkräften des kölschen Karnevals überboten sich die Wiesse Müüs zu ihrem 60-jährigen Bestehen selbst. Black Föös, Räuber, Höhner, Brings: Allein diese Bands garantierten am Samstagabend auf der Prunksitzung in der Beethovenhalle Stimmung pur.

Bonn. Sieben Stunden Spaß, Hits und Witz am Stück: Gespickt mit Spitzenkräften des kölschen Karnevals überboten sich die Wiesse Müüs zu ihrem 60-jährigen Bestehen selbst.

Black Föös, Räuber, Höhner, Brings: Allein diese Bands garantierten am Samstagabend auf der Prunksitzung in der Beethovenhalle Stimmung pur. Auch Bruce Kapusta, die Klüngelköpp, Guido Cantz und Ne bergische Jung sorgten am Samstagabend für ein Programm, das "nicht mehr zu toppen ist", wie ein bunt kostümierter Jeck schon zur Halbzeit feststellte.

Erster Gratulant der Mäuse-Gesellschaft war das Reitercorps Jan von Werth. Da fragte sich so mancher Narr: Sind das auf der Bühne tanzende Reiter oder reitende Tänzer? Wohl beides. Das Stoßgebet, das die Bläck Föös mit ihrer Hymne "Rut und Wiess" zum Himmel schickten und "Mir han e Hätz für Kölle" nachschoben, wurde erhört.

Jubel brandete immer wieder auf, als Schultheiß Ulrich Dahl die Zwischenergebnisse aus dem Kölner Stadion bekannt gab: 1:0 für den FC, 2:0 für den FC, 3:0 für den FC. Und weil nicht nur die Wiesse Müüs Geburtstag haben, sondern auch die 20 Jahre jüngere Domstadt-Kult-Band, wurde sie als Ehrenmitglied gleich in die blau-weiße Gesellschaft aufgenommen.

Jupp Menth, Kölns schrulligster Polizist, lederte gegen jeden und alles los, witzelte über Schlaglöcher und feuerte als kölsche Schutzmann eine Breitseite gegen seine "Kollegen". Polizeipräsident Wolfgang Albers konnte trotzdem lachen.

"Wunderbar": Mit ihrem neuen Lied forderten die Räuber die Narren zum Tanzen auf. Wiener Walzer in der Beethovenhalle: Das gab's auch noch nie. Und beim Klassiker "Denn wenn et Trömmelche jeit" standen nicht nur Clowns und Cowboys auf den Stühlen.

Im knallroten Anzug kam Guido Cantz daher. Der Komiker aus Porz gab Einblicke in sein junges Leben als Vater. Im vergangenen Jahr wurde Sohn Paul geboten, und das am 3. Juli, genau dem Tag, als Deutschland bei der Fußball-Weltmeisterschaft Argentinien 4:0 schlug. Da muss ja aus dem Jungen schon etwas Besonderes werden. Bruce Kapusta, der Mann mit der Trompete, blies zur Alaaf-Attacke. Er versteht es wie kaum ein anderer, klassische und moderne Töne zu verbinden. Und damit er seine Auftritt nicht allein überstehen musste, holte er zum Schluss Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zum Duett auf die Bühne.

Nach der Pause ging die Jubiläumsparade der "Wiesse Müüs" weiter. Wie auf Kommando standen die Narren auf den Stühlen, als die Höhner einzogen. Seit zehn Jahren treten sie bei den Mäusen auf, und dieser Geburtstag wurde mit einem neuen Hit gefeiert: "Carneval" im Karneval.

"Schenk mir Dein Herz" forderte die kölsche Band danach, und das Publikum tat es - schunkelnd, singend, klatschend. Kabarettist, Büttenredner und Diakon: Willibert Pauels als frommer Jeck brachte die Beethovenhalle zum Kochen. Kostprobe: Was ist ein Fliesenleger im Knast? Kachelmann.

Nach dem Auftritt von Prinz und Bonna präsentierten Brings nicht nur ihr neues Lied "Hallelujah", sondern auch das Motto, unter dem der ganze Abend stand: Superjeile Zick. Der ehemalige Prinz Hansi Zinn setzte zum Finale noch einen drauf: Zu den Klängen der kölschen Spitzenband servierte er ein Feuerwerk mit goldenen Fontänen und lauten Böllern.