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Ippendorfer Narren auf der Sonnenbank

Ippendorfer Narren auf der Sonnenbank

Mariechen, Indianer, Kosaken, Clowns und "Kamellewerfer" bahnen sich ihren Weg - Kommentator Gregor Hoffstadt: "Ein Zug der Superlative"

Ippendorf. Selten im Jahr ist der Fußweg entlang der Lengsdorfer Straße nach Ippendorf so stark frequentiert wie am Sonntag vor Karneval. Mancher parkte dort sein Auto, andere zogen es vor, gleich zu Fuß zu gehen.

Gregor Hoffstadt begrüßte, animiert vom Wetter, tausende Zuschauer: "Leev Jecke, willkommen auf Bonns billigster Sonnenbank." Wie schon in den vergangenen Jahren kommentierte er den Ippendorfer Karnevalszug im Ortskern und war schon zu Beginn begeistert. "Ich senn ja nur Minsche. Ich glaube, so einen dollen Zoch haben wir noch nie gehabt."

Zugweg nicht zu sehen

Und in der Tat: Der Zugweg war zwischen all den Jecken gar nicht mehr zu sehen. Und so dauerte es einige Zeit, ehe sich die Mariechen sämtlicher Couleur, musizierende Indianer, Kosaken und Clowns und die "Kamellewerfer" ihren Weg gebahnt hatten - allen voran die Piraten der integrativen Kindertagesstätte Cläre-Grüneisen-Haus. "Gegen Skorbut tut suure Kappes juut", propagierten da Käpten Kümpel und seine wilde Bande.

Die Elterninitiative der Ippendorfer Grundschule war mit einer Gruppe Pippi Langstrumpf und Co. am Start und hatte ziemlich genaue Vorstellungen, wie um ihr Wurfmaterial geworben werden sollte: "Und jetzt die Welle für Kamelle", hieß es da, und die Menge inszenierte prompt "La Ola".

Den Pippis folgten lauter große und kleine Hexen: "Ene mene Krötenbrei - die Waldschulkinder sind dabei". Eines der Highlights wurde statt des obligatorischen Alaafs mit einem dreifachen "Olé" begrüßt: Die Gruppe "Los Coporales" aus Bolivien. Farbenprächtig und mit riesengroßen Federhüten ausgestattet, tanzten die echten Bolivianer zu Klängen aus ihrer Heimat. Panflöte mit Verstärker - Karneval macht''s möglich.

Das Damenkomitee "Bekömmet üch net dröm" hatte die Kostüme und den prächtigen Mottowagen in der mittelamerikanischen Nachbarschaft ausgeliehen. Sie kamen mexikanisch daher.

Dann führte die karnevalistische Weltreise über "Maskerata Venezia", einer Gruppe, die mit aufwändigen selbstgefertigten Kostümen und den typischen weißen Keramikmasken den venezianischen Karneval nach Ippendorf brachte, wieder zurück nach Bonn.

Die Regimentskapelle der Bonner Stadtsoldaten, das Tambourcorps Grün-Weiß Oberkassel, brachte die Zuschauerreihen mit seinem Karnevals-Medley zum Schunkeln, ehe die Majestäten dem Zug den krönenden Abschluss bescherten. Die Prinzengarde Weiß-Rot Röttgen eskortierte die Röttgener Kinderprinzessin Nicole I. (Schaaf) - standesgemäß in einer Corvette.

Dann folgte der Prunkwagen der "Barden und Landsknechte" mit der Ippendorfer Prinzessin Tina I. (Schinke-Morsbach), und Hoffstadt konnte von seinem Kommentatoren-Platz nur resümieren: "Ein Zug der Superlative".