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"Ohne Karneval ist Bonn einfach nix"

"Ohne Karneval ist Bonn einfach nix"

In Endenich wird der Mäuseorden verliehen - Begehrte Auszeichnung geht an Susanne Tremper und Ines Knauber-Daubenbüchel

Endenich. Theater und Karneval gehören einfach zusammen, schließlich haben beide ein gemeinsames Anliegen: Egal ob Jeck oder Schauspieler, wer auf der Bühne steht, möchte seinen Zuschauern etwas bieten und sie unterhalten.

Im Mäuseorden verbindet sich dann auch beides: Die Bühnen-Profis vom Euro-Theater Central und dem Haus der Springmaus vergeben jedes Jahr die Auszeichnung, die als Nobelpreis unter den Karnevalsorden gilt.

Die Wahl der Jury fiel in diesem Jahr auf die Bonner Unternehmerin Ines Knauber-Daubenbüchel und die Schauspielerin Susanne Tremper, die den Orden am Sonntag im Haus der Springmaus bekamen.

Der Bönnsche Fastelovend macht nicht nur Spaß, sondern er kostet auch Geld. "Und die Mäuse sind knapp, und ohne Moos nix los", weiß die Vizepräsidentin des Festausschusses, Marlies Stockhorst, die das Programm moderiert. Zum Glück gibt es feste Bonner Größen, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zum Fastelovend stehen und ihn mitfinanzieren.

Wie Ines Knauber-Daubenbüchel, die das Unternehmen Knauber in der vierten Generation leitet. Die Ur-Bonnerin ist ein wahrer Jeck, wie Ulli Hauschild, der die Laudatio hält, herausgefunden hat. "Auf dem Rosenmontagszug wirft sie die Kamelle zwar mit majestätischer Eleganz in die Menge. Jedoch so hemmungslos, dass auf den letzten zwei Kilometern die Kisten leer sind", sagt er mit einem Augenzwinkern.

Den Orden bekommt sie für ihre Unterstützung des Karnevals und vieler karitativer Projekte wie etwa das Weihnachtslicht des General-Anzeigers. Auf der Bühne stellt sie bescheiden und ganz lapidar fest: "Ich bin eine schlichte Bonnerin und spende gerne und aus Überzeugung. Denn ohne Karneval ist Bonn einfach nix", und erntet dafür jede Menge Applaus.

Die Schauspielerin und Sängerin Susanne Tremper hat mit dem Karneval eigentlich nichts am Hut. Schließlich ist sie eine waschechte Berlinerin. Doch den zurückhaltenden, kühlen preußischen Charakter trägt sie ganz und gar nicht in sich. In der deutschen Theaterszene ist sie bekannt und beliebt für ihren Humor und ihr Herz, mit dem sie jedes Produktionsteam zusammenhält, erzählt Trempers Laudator Nikolaus Buechel.

Der Regisseur nennt die zahlreichen Städte, in denen Tremper schon aufgetreten ist, und - oh je - leider war sie auch im karnevalistischen Feindesland Düsseldorf. Aber das Publikum verzeiht es ihr und ist der Sängerin hoffnungslos erlegen, als sie zum Dank ein Stück aus ihrer aktuellen Hauptrolle des Musicals "Piaf" vorsingt.