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Der Staatsapotheker bekommt den Ehrenorden

Der Staatsapotheker bekommt den Ehrenorden

Die Königswinterer begehen den Elften im Elften wie einen echten Feiertag - Der Festausschuss stellt das neue Prinzenpaar der Altstadt vor - Bürgermeister Peter Wirtz dankt Heinz Vogt

Königswinter. Der Montag war für Königswinters Jecken nicht einfach irgendein Tag. Am 11. November jagte in der Altstadt ein karnevalistischer Höhepunkt den nächsten. Die neuen Tollitäten stellten sich vor, Bürgermeister Wirtz ehrte einen besonders verdienten Narren und die KG "Fidele Freunde Postalia" eröffnete ihre neue Session.

Prinzenpaar: (wha) Der Festausschuss Altstadt-Karneval stellte im Saal Drachenfels des Hotels Maritim Königswinter das aktuelle Prinzenpaar, Prinz Bucki I. und Prinzessin Kirsten I., vor.

Der Ort der Präsentation war schon deshalb richtig gewählt, weil das künftige Prinzenpaar im Maritim seine Hofburg haben wird. Peter Giesen, Vorsitzender des Festausschusses, dankte in seiner Einleitung zu dem fröhlichen Abend Hotelchef Aldo Rosso für die gelungene Organisation.

Unter den Augen von Bürgermeister Peter Wirtz und viel Prominenz aus Stadtrat und Verwaltung sowie Abordnungen des Damenkomitees "Sonnige Rheinländerinnen" und der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft von 1860 (GKKG) präsentierte Giesen dann das neue Prinzenpaar.

Prinz Bucki I. (Burkhard Rädler-Buck) ist 35 Jahre alt und karnevalistisch bislang nicht "vorbelastet". Der "Königswinterer Jung" hat kürzlich geheiratet. Eines seiner größten Hobbys ist das Laufen, und er hat bereits zwei Mal am Köln-Marathon teilgenommen.

Doch auch gutes Essen verschmäht er nicht. Seit zehn Jahren arbeitet der künftige Prinz im Hotel Maritim und ist für die "Rhein''sche Stuff" verantwortlich. Chef seines Schmölzjens ist Stiefvater Georg Stauf, der Festausschuss übernimmt die Prinzenführung.

Prinzessin Kirsten I. (Colligs) ist Hotelfachfrau und 22 Jahre alt. Ihre Lieblichkeit wurde in Bergisch-Gladbach geboren, war aktiv im Rösrather Karnevalsverein und ist schon als Kind im Karnevalszug mitgegangen. Sie arbeitet ebenfalls im Maritim, und zwar in der Bankettabteilung. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Musikhören, ihrem Freund und Faulenzen.

Nach der Einführung der Tollitäten gab es noch eine Tanzvorführung der Drachenfelsgarde der GKKG. Anschließend sorgte man in netter Runde für einen gemütlichen Ausklang des Abends. Am 11. Januar wird das neue Prinzenpaar dann in der Aula des CJD proklamiert und die amtierende Altstadtprinzessin Petra I. (Backhaus) abgelöst, die nun Beauftragte des Festausschusses für Öffentlichkeitsarbeit ist.

Ehrenorden der Stadt: (fat) Im Haus Bachem gab sich ein großer Teil der Königswinterer Karnevalsprominenz ein Stelldichein.

Zu Beginn der neuen Session wurde der Präsident der Narrenzunft Oberpleis, Heinz Vogt (r.), von Bürgermeister Peter Wirtz mit dem karnevalistischen Ehrenorden ausgezeichnet. Foto: Homann

Alljährlich ehrt der Bürgermeister einen besonders verdienten Karnevalisten aus der Stadt mit diesem Orden.

Wirtz würdigte Vogt in seiner Laudatio zunächst humoristisch: "Der Kandidat kann Spaß vertragen, deswegen kann ich genau das Gegenteil von dem sagen, was ich meine", schickte der Bürgermeister seiner Ansprache voran. Sodann bezeichnete Wirtz den 53-jährigen Oberpleiser Apotheker als "wortkarg, humorlos und langsam im Denken. Sein langsamer Gang entspricht seinem Temperament."

Doch ein Mindestmaß an Ernst kehrte wieder ein, als Wirtz dem "karnevalistischen Urgestein" aus Oberpleis den Orden umlegte: Vogt habe für Frohsinn und Heiterkeit in Königswinter gesorgt.

In seiner Dankesrede übte sich der Geehrte in Understatement: Sein Humor sei dem des Bürgermeisters nicht gewachsen, meinte Vogt. Zu den Karnevalisten aus dem Königswinterer Talbereich sagte er: "Ich kann doch nicht als Vertreter der Bergvölker hier runter kommen und sagen, dass bei uns alles viel besser ist."

Schließlich dankte Vogt den anderen Vereinen für gute Zusammenarbeit. Auch wenn sein Ehrenamt manchmal Bauchschmerzen und Zähneknirschen verursache, mache er es gerne.

Vogt, seit neun Jahren Präsident der Oberpleiser Narrenzunft, trägt auch den Titel des Vorsitzenden in der dortigen Kolpingsfamilie. Von den blau-weißen Funken ist er zum "Staatsapotheker" ernannt worden.

Bereits seit 1969 ist Vogt in seinem Oberpleiser Karnevalsverein Mitglied, seit 1971 im Vorstand der Narrenzunft.

Zum Gratulieren gekommen waren Delegationen vom Damenkomitee "Sonnige Rheinländerinnen", von der Strücher KG, den Heideröschen aus Uthweiler, den Siebengebirgsperlen, der KG "Mer komme met" und der Großen Königswinterer KG. Neben den Vorgängern Vogts aus den letzten beiden Jahren, Hans Remig und Willi Armbröster, war auch Pfarrer Paul Woelki anwesend, der alljährlich zu Karneval eine katholische Mundartmesse in Thomasberg/Heisterbacherrott feiert.

KG Fidele Freunde Postalia 1929: (fat) Ihren neuen Sessionsorden präsentierte die KG "Fidele Freunde Postalia 1929" im Hotel Loreley. Das Motiv des Ordens geht ironisch auf die Probleme der KG ein. Eigentlich wollten sich die "Fidelen Freunde" anlässlich ihres 75. Bestehens in der Session 2003/4 um die Königswinterer Tollität bewerben.

Doch hatte der Verein nicht das nötige Geld. Wie Geschäftsführer Arno Wichelhoven mitteilte, hätten die Feiern nur "auf Pump" veranstaltet werden können - "und das kommt für unsere Gesellschaft nicht in Frage". Der Orden zeigt den Prinzentraum der "Fidelen Freunde", der wie eine Seifenblase zerplatzt.

Ein Clown im Kostüm der "Postalia" präsentiert zusätzlich seine leeren Taschen. Das Motto lautet: "Im Karneval, do sin mir stets fit, jedoch op Pump, dat jit et nit."

Neben der Ordensvorstellung begingen die Fidelen Freunde den Elften im Elften auch mit einem festlichen Programm. Das Kinder- und Jugendtanzcorps der Gesellschaft fegte durch den Saal, während Entertainer Peter-Josef Euskirchen für musikalische Stimmung sorgte.

Schließlich standen einige Ehrungen an. Gabriele Papendorf und Franz Walbröhl wurde für ihre 25-jährige Mitgliedschaft der Vereinsorden überreicht. Rosel Griebel, Irmgard Hardenberg, Kornelia Menden und Anja Moh bekamen den silbernen Orden vom Bund Deutscher Karneval. Der Karnevalsbund Rhein-Sieg-Eifel ehrte sechs Mitglieder der "Postalia" mit goldenen Orden: Helmut Hagemann, Else Limbach, Karoline Scheben, Ulla und Christian Scholz sowie Inge Zimmer.

Ganz besonders geehrt wurde der Präsident und Erste Vorsitzende der "Fidelen Freunde", Bernd Hardenberg (Foto). Er ist seit 40 Jahren Vereinsmitglied und macht seit 33 Jahren Vorstandsarbeit. Für die dreifache Schnapszahl bekam er den großen Verdienstorden der Postalia - zu seiner eigenen Überraschung. Foto: Homann