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Die Löstigen Höhner pfeifen auf die Stallpflicht

Die Löstigen Höhner pfeifen auf die Stallpflicht

Jecke Wiever in der Altstadt in Königswinter - In Vinxel hat Sitzungspräsidentin Lilo Blankenberg den Saal im Griff - 300 Damen im Festsal in Thomasberg - Oelinghovener Damenkomitee macht Stimmung im Pfarrheim - Die Närrinnen der Katholischen Frauengemeinschaft vergnügen sich in Heisterbacherott - Nixentanz in Oberpleis - "Amazonen Alaaf" ist die Devise in Eudenbach

Königswinter. Ob an den Ufern des Rheins oder hoch in den sieben Bergen, ob in Dollendorf oder im Oberhau - in allen Teilen des Siebengebirges hatten am Donnerstag die jecken Wiever die Hosen an. Der GA hat sie bei ihrem Treiben beobachtet.

Altstadt. (mel) Rappelvoll war am Donnerstag der Maritim-Saal. Die Jubiläumssitzung, die Sonnigen Rheinländerinnen sind 75 Jahre alt geworden, wollten 470 jecke Wiever sich nicht entgehen lassen.

Schließlich stellt der eigene Verein auch nicht jedes Jahr die Altstadttollität. Prinzessin Helga I. (Kurtenbach) waren die Ovationen ihrer weiblichen Fans gewiss. Beim Auftritt der beiden Hönninger "Der Een on der Anne" hielt es die eine oder andere Besucherin kaum auf ihrem Sitz.

Neben Kölner Kräften wie den Zunft Müus, Zaperlot oder den Kölschen Biestern kamen die einheimischen Gruppen nicht zu kurz. Neben der Rheingarde von den 7 Bergen wurden die "Sonnies" bei ihrem Heimspiel gefeiert.

Über das Zwiegespräch zwischen dem "Polizisten" alias Rita Tarnowski und dem verzweifelten Ehemann alias Dorothee Krahe, der an Weiberfastnacht eine Vermisstenanzeige nach seiner Frau aufgibt, amüsierten sich die jecken Wiever köstlich. Schließlich war Weiberfastnacht mit dem Ende des Programms im Maritim gegen halb acht noch lange nicht zuende.

Vinxel. (fa) Dort waren Männer am Donnerstag einzig zum Bierzapfen und Kaffeekochen zugelassen. Sitzungspräsidentin Lilo Blankenberg hatte die Lage im Festzelt auf dem Vünftzailplatz in ihrer typischen Veußeler Art jederzeit im Griff.

Besondere Begeisterung rief bei den versammelten Dilledöppche natürlich der Auftritt der Bürgermeisterriege um Stadtoberhaupt Peter Wirtz hervor.

Außerdem dabei: Die "Shooting Stars", die "Lustigen Brüder vom Berg" aus Hoholz und natürlich das Veußeler Prinzenpaar, Olaf I. und Nicole I. Der Applaus für die zahlreichen Beiträge aus den eigenen Reihen bewies, dass sich die Mühe wieder einmal gelohnt hat.

Thomasberg. (bcn) Doppelten Grund zu feiern hatten die rund 300 Damen im ausverkauften Festsaal der Strücher KG. Nicht nur Weiberfastnacht, auch das 40-jährige Bestehen des Damenkomitees der Gesellschaft machten Laune.

"Drei Gründungsmitglieder sind sogar immer noch aktiv", erzählte der Präsident der Strücher KG, Christoph Weinreis. Waltraud Landsberg, Christel Damm und Klara Huhn erhielten vor Kurzem für ihr vier Jahrzehnte währendes Engagement den Ehrenorden des Bundes Deutscher Karneval.

Fünf Monate dauert die Vorbereitung der Veranstaltung, durch die auch dieses Jahr wieder die Präsidentin des Damenkomitees Maria Reusch führte. Das Programm wurde fast ausschließlich von Komiteemitgliedern bestritten, die mit insgesamt elf Vorträgen die Lachmuskeln der Damen im Saal strapazierten. Höhepunkt bildete eine Revue, die Begebenheiten aus der Geschichte des Damenkomitees präsentierte.

Stieldorf. (bsa) Völlig unbeeindruckt von der Stallpflicht tummelten sich die "Löstigen Höhner von de Luterbach", das Oelinghovener Damenkomitee, im katholischen Pfarrheim in Stieldorf.

Unter der bewährten Führung von Präsidentin Erna Lehmacher feierten die jecken Wiever besonders Vinxels Prinzessin Nicole I., die gemeinsam mit Prinz Olaf I. in Oelinghoven wohnt. Die hatte mit ihrem Mann und dem gesamten männlichen Gefolge der Vinxeler Karnevalsgesellschaft genau das gemacht, was die Närrinnen für richtig hielten - in Ketten gelegt und am Bühnenrand abgestellt.

Von dort mussten sie mit ansehen, wie die "Höhner" im komplett selbst gestalteten Programm das Mannsvolk gehörig durch den Kakao zogen. Auch Siebengebirgsprinzessin Marion I. hatte ihrem Prinzen Dieter I. erlaubt, mit auf der Sitzung zu erscheinen. Mit Sketchen, Tanz- und Theatereinlagen sowie dem Debüt von Angelika Arnold in der Bütt ließen es die Wiever krachen.

Heisterbacherrott. (bsa) Im frisch renovierten Saal Lichtenberg vergnügten sich die Närrinnen der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) mit ihren Gästen.

Bei ihrem Vortragsprogramm beleuchteten die Mitstreiterinnen von Präsidentin Marita Krämer alle Facetten des zwischengeschlechtlichen Zusammenlebens. Für Begeisterung sorgte vor allem der Auftritt von Bürgermeister Peter Wirtz und seiner Truppe.

Aufgrund seines kunstvoll geschminkten Haifischmauls durfte er nach dem Tanz und der bei der erstmaligen Verleihung der Orden nicht bützen und hob die verblüffte Präsidentin kurzerhand hoch. Das Windhagener Männerballett und die Showtanztruppe "Sweet Kisses" setzten einen furiosen Schlusspunkt.

Oberpleis. (bsa) Auch bei den Zunftfrauen war Königswinters neueste Touristenattraktion ein Thema - als "Nixen vom Sea Life Center" besuchten die Damen die Aula und entführten die Wiever im Saal mit einem Nixentanz in ihre sagenhafte Unterwasserwelt.

Präsidentin Irmgard Schulz musste dabei leider aussetzen, hatte sie sich doch in der vergangenen Woche am Knie verletzt. "Selbst wenn ich gewollt hätte - da unten sitzt meine Krankenschwester, ich glaube die hätte was dazu zu sagen, wenn ich jetzt tanzen würde."

Vom Präsidieren konnte ihre Blessur sie aber nicht abhalten, und so führte sie die Närrinnen durch ein abwechslungsreiches Programm mit allerlei Viehzeug - vom Almabtrieb einer Kuhherde bis hin zum Gluckenclub - und Seitenhieben auf örtliche Geschehnisse.

Traditionell wurde während des Nachmittags nur Prinzessin Birgit I. eingelassen. Erst ganz zum Schluss der Weibersitzung durfte auch der Rest der Narrenzunft mit Prinz und Elferrat dazustoßen, gerade noch rechtzeitig um das Finale mit Tom Linds Schlagershow mitzuerleben.

Eudenbach. (fa) "Amazonen Alaaf", lautete zu diesem Zeitpunkt die Devise im Oberhau. Bis auf den letzten Platz hatte sich die Mehrzweckhalle bereits am frühen Nachmittag gefüllt - bereuen sollte das Warten allerdings niemand, konnte Sitzungspräsidentin Conny Scheuer in den folgenden Stunden doch ein Eigengewächs nach dem anderen auf der Bühne begrüßen.

Immer wieder feierten die jecken Wiever ihre Prinzessin Waltraud I. Und zwischendurch erfuhren sie aus der Bütt mancherlei über die möglichen Folgeschäden von Talkshows, Probleme mit der Schwerhörigkeit und einer Miss-Wahl.