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Feuerwehr lässt auf sich warten

Feuerwehr lässt auf sich warten

Draußen Eis und Schnee, im Saal Hitze: Prinzenproklamation in Bockeroth

Bockeroth. Während draußen erneut der Winter Einzug hielt und es wieder heftig zu schneien begann, konnte am Samstagabend im Saal der Bockerother Gaststätte "Op de Hüh" von Kälte keine Rede sein.

Im Gegenteil: Hier feierten die Karnevalisten und heizten den Raum ordentlich auf. Anlass für das jecke Treiben war die Prinzenproklamation der KG "Mir komme met", den Lokalmatadoren aus Bockeroth und Düferoth.

Obwohl es, wie er selbst sagte, eigentlich gar nicht geplant war, freut sich Prinz Blo I., der mit bürgerlichem Namen Dirk Blotevogel heißt, sehr über das Prinzsein. Die kommenden 50 Auftritte werden der Prinz und seine Jungfrau Petra I. (Hans-Peter Löhr) sowie Bauer Florian (Wicharz) mit viel Freude und Enthusiasmus wahrnehmen, wie sie bereits bei der Proklamation erkennen ließen.

Denn alle drei sind sich offenkundig einig, dass es kein Leben ohne den Karneval geben kann. "Der Karneval gehört zum Rheinland", so der Prinz und Bauer Florian fügte hinzu: "Es ist einfach ein Lebensgefühl."

Alle drei sind mit dem Karneval groß geworden. Wolfgang Wicharz, der Vater von Bauer Florian, war 16 Jahre Präsident des Vereins und selbst auch schon Prinz. Auf die Frage, ob sie froh seien, wenn die Session wieder vorbei ist und sie ein bisschen Ruhe haben könnten, antwortete das Dreigestirn einmütig mit einem klaren Nein: "Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", fügte Jungfrau Petra hinzu.

Bevor sich das Dreigestirn jedoch in den Saal begab, um proklamiert zu werden, brachten die Sternschnuppen Bockeroth das Publikum mit ihrer Darbietung noch derart in Stimmung, dass die rund 120 Indianer, Hummeln und Matrosen im Saal das Prinzenpaar mit tosendem Applaus empfingen. Auch die befreundeten Vereine aus Windhagen, Eudenbach und Birlinghoven erwiesen dem frisch gekürten Dreigestirn die Ehre.

Dann endlich wurden die Insignien der Macht von Bürgermeister Peter Wirtz und der Königswinterer Landtagsabgeordneten Andrea Milz überreicht. Prinz Blo I., der selbst aus Birlinghoven kommt und dort eigenhändig einen Karnevalsverein gegründet hat, kniete vor dem Bürgermeister nieder, um Orden und Zepter überreicht zu bekommen.

Auch die Jungfrau musste für ihren Spiegel niederknien, und zuletzt empfing der Bauer seinen Dreschflegel. Danach ging das Programm mit viel Musik und guter Stimmung weiter. Und dann verriet der Prinz noch, was das Beste an dieser Session ist: "Das schöne Dreigestirn."

Improvisationstalent war im Verlauf des Abends auf und hinter der Bühne gefragt. Wegen der Wetterkapriolen mit Schnee- und Eisregen schafften es einige Gruppen und Büttenredner erst mit einer Stunde Verspätung nach Bockeroth.

Glücklicherweise hatten andere, die bereits "Op de Hüh" eingetroffen waren, dort ihren letzten Auftritt des Abends - und verweilten einfach etwas länger auf der Bühne. So wie die Kölner Band "Loss mer fiere", erstmals in Bockeroth zu Gast und dort sofort begeistert aufgenommen, die den Saal eine Dreiviertel Stunde länger unterhielt als eigentlich geplant.

Der nachfolgende Bühnengast, der "Feuerwehrmann Kresse" dankte es ihnen. Und auch der Bockerother Narrenschar machte es wenig aus, dass die Feuerwehr ausnahmsweise auf sich warten ließ. So wurde eben länger gefeiert: Erst um 1 Uhr endete das Programm auf der Bühne, auf der dann aber auch alle Künstler aufgetreten waren. Gefeiert wurde noch bis in den Morgen.