Ehrentänzchen und Zwiegespräche
Siegburg feiert 80-jährigen Bestehen des Stadtsoldaten-Corps - Auf Prunksitzung in Hangelar amüsiert "Lustiger Rheinländer" - In Mülldorf lockt Damenkomitee "Sonnenschein" bekannte Künstler in Mehrzweckhalle - Hennef beginnt fünfte Jahreszeit mit Aufmarsch der Stadtsoldaten
Siegburg. (voa) Dass man beim Siegburger Stadtsoldaten-Corps Rot-Weiß 1928 Karneval zu feiern versteht, weiß man in der Kreisstadt seit vielen Jahren. Klar, dass die Erwartungen da besondere groß waren, als die Stadtsoldaten anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens am Freitag zur großen Prunksitzung in die Rhein-Sieg-Halle eingeladen hatten.
Um es direkt vorweg zu nehmen: Hunderte Freunde des närrischen Brauchtum hatten ihr Kommen nicht zu bereuen. Jeder Karnevalist weiß: Ein mitreißender Einzug von Elferrat und gastgebender Karnevalsgesellschaft ist oft schon die halbe Miete für eine tolle Sitzung.
Und genau das gelang den Stadtsoldaten am Freitag mal wieder überaus vortrefflich. Dabei waren die Siegburger erneut ganz angetan von den fidelen staatse Kääls um Präsident Wolfgang Schmitz, die in ihren schmucken Uniformen richtig was her machten.
Hangelar. (voa) Nein, weiß Gott, auch als echter Jeck kann man ab und an doch mal über die eigene Zunft ätzen. Der Meinung war jedenfalls am Samstag der Lustige Rheinländer, alias Hans-Jürgen Pinter, der der Prunksitzung der Hangelarer Ehrengarde im Haus der Nachbarschaft einen Besuch abstattete.
So musste sich der Elferrat um Norbert Ahlert etwa anhören, dass sich seine Funktion schon ein Stück weit "mit betreutem Wohnen" vergleichen lässt. Schenkelklopfer wie diesen produzierte der Büttenredner im Akkord, sehr zur Freude der bestens aufgelegten närrischen Zuhörerschaft. Die rund 400 Gäste hatten ohnehin ihre helle Freunde an einem kurzweiligen Programm aus Gesang, Tanz und Zwiegespräch, das die Ehrengarde anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens auf die Beine gestellt hatte.
Hennef. (eiu) Blau und Rot waren die Farben, die am Samstagmorgen den Hennefer Stadtsoldatenplatz dominierten, als die Hennefer Stadtsoldaten die fünfte Jahreszeit mit einem großen Aufmarsch einläuteten.
Rund um die "Stippefott"-Statue hatten sich die Hennefer Narren versammelt, als Bürgermeister Klaus Pipke zusammen mit "Baas" Karl-Heinz Decker und dem Stadtsoldaten-General, Hans Peter Lindlar, die Parade abnahm und kontrollierte, ob denn alle Uniformen für die kommende Session in ordnungsgemäßen Zustand seien.
Einzig General Lindlar verstieß ein wenig gegen die jecke Kleiderordnung, hatte er doch die weißen Uniform-Handschuhe zu Hause vergessen. Singe, danze, fiere, all das war am Samstag (stadt-) soldatische Pflicht.
Mülldorf. (sck) Marita Köllner hatte sich gerade erst so richtig warm geredet, als sie die Herren in der ersten Reihe entdeckte. "Woher kommen Sie? Sie sind aber ziemlich ruhig heute Abend? Ach so, sie sind von der Volksbank, oh je. Aber mir ging?s auch nicht so gut in letzter Zeit. Ich bin neulich 50 geworden", erzählte die Kabarettistin, die besser als "Fussich Julchen" bekannt ist.
Die Frauen des Sankt Augustiner Damenkomitees "Sonnenschein" hatten am Samstagabend weitere bekannte Künstler in die Mülldorfer Mehrzweckhalle gelockt. Unter anderem erfreute der Jeckenpromi Wicky Junggeburth mit seinen Karnevalsklassikern. Ein guter Auftakt für die Session.
