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Grün-weiße Jecken schöpfen aus "Lülsdorfer Gesundbrunnen"

Grün-weiße Jecken schöpfen aus "Lülsdorfer Gesundbrunnen"

450 Besucher feierten mit Hunnen und Husaren - Zum Einmarsch kam Prinz Stephan

Niederkassel. Welch rauschende Begeisterung lässt eine Prunksitzung erwarten, wenn die Jecken im Saal bereits eine Viertelstunde vor Beginn der Veranstaltung tanzen und schunkeln, was das Zeug hält? Freitagabend sah es auf der Prunksitzung der KG Grün-Weiß Lülsdorf im Kopernikus-Gymnasium so aus, als ob die bunt kostümierten Besucher den Einmarsch des Elferrates um Präsident Kurt Hinsberg kaum erwarten konnten. Der Eindruck trog nicht: Die Grün-Weißen hatten mit einem Programm der Extraklasse dafür gesorgt, dass die ausgelassene Stimmung unter den rund 450 närrischen Besuchern um Bürgermeister Walter Esser bis weit in die Nacht trug.

Derart viel jecker Übermut kommt bei den Grün-Weißen in diesem Jahr nicht von ungefähr, erklärte Pressewart Rolf Janssen. Das Geheimnis der KG: Der Frohsinn speist sich aus einer ganz besonderen Quelle, dem "Lülsdorfer Jungbrunnen". Das Motto der Session hat einen politischen Hintersinn und erschließt sich sofort beim Anblick des Ordens: Da prangen die Konturen des frisch für rund sechs Millionen Mark sanierten Hallenbades. Das geriet zuletzt wegen zahlreicher Pleiten und Pannen immer wieder in die Schlagzeilen.

Wie dem auch sei - am "Jungbrunnen" labten sich die Jecken mit Begeisterung. Das Programm tat ein Übriges. Bei Schwoofen und Schunkeln gab''s kaum Zeit zum Verschnaufen. Gleich der Auftakt geriet zum echten Knaller: Das Tanzkorps der Treuen Husaren Blau Gelb Köln marschierte in Busstärke ein und brannte ein Feuerwerk an kölschen Stimmungsliedern und Tanzeinlagen ab.

Schlag auf Schlag ging''s weiter. Neben den Lülsdorfer "Jung und Mädcher" waren auch die "Golden Girls & Boys" aus Lülsdorf dabei. Etwas für''s Auge waren die Auftritte des Musikzugs der Humbolder Hunnenhorde und der Tanzgruppe "De Höppemötzjer". Pointenreich der Einsatz von Peter Raddatz, "däm Mann met däm Hötche".

Einen Wermutstropfen gab''s freilich für den jecken Anhang der KG. Dieses Jahr musste man auf den Einmarsch eines eigenen Prinzen verzichten. Nachdem vergangenes Jahr das Dreigestirn mit Prinz Josef I., Bauer Marion und Jungfrau Herbertine für Furore in Lülsdorf gesorgt hatte, fanden sich für die aktuelle Session keine majestätischen Nachfolger. Gleichwohl mussten die Lülsdorfer nicht auf jecken Adel verzichten: Prinz Stephan I. (Vehreschild) legte einen sehenswerten und vielumjubelten Einzug hin.