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Menschenfresser tanzen im Dschungel

Menschenfresser tanzen im Dschungel

800 Zuschauer lachten Tränen bei der Prunksitzung der KG "Quer durch de Waat" in Hennef - Hans-Peter Lindlar lästerte über Quartier Chronos, Bauzäune und Personalien

Hennef. Viele Mythen ranken sich um den Blocksberg. Wilden Hexen soll er eine Heimstatt sein im kalten Harz. Dass der Blocksberg in Wahrheit inmitten des Neandertals zu finden sei, bewiesen "De Blocksbergdancers" am Donnerstagabend bei der Prunksitzung der Hennefer KG "Quer durch de Waat".

Verkleidet als Menschenfresser stürmten die Eigengewächse die Aula der Kopernikus-Realschule und legten Zeugnis davon ab, dass "hinter Köln der Dschungel anfängt", wie das schon die Bläck Fööss behauptet haben. Die acht Tänzer waren in Felle gehüllt, trugen Knochenketten und schwangen Keulen rhythmisch zur Musik.

Ärgern durfte sich von den 800 Gästen der Prunksitzung nur, wer zu spät gekommen oder zu früh gegangen war. Kurz nach dem Einmarsch der Hennefer Tollitäten, Prinz Hans-Gerd I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Ursula IV. (Pützstück), hatte Sitzungspräsident Heinz Hochgeschurz den Büttenredner "Ne Waater" angekündigt. Die Jecken staunten nicht schlecht, als Landtagsmitglied Hans-Peter Lindlar die Stiegen zur Bühne erklomm.

Dann klingelte auch noch sein Handy. Tante Alwine fragte nach dem werten Wohlbefinden. Aus dem launigen Zwiegespräch mit der alten Dame entwickelte sich schnell ein lustiger Streifzug quer durch die Hennefer Befindlichkeiten: Quartier Chronos, Bauzäune an Treppenstufen, Personalien im Rathaus. Aber auch die KG bekam zur schieren Freude der Zuschauer ihr Fett weg. Musste sie doch ihre Mitglieder gleich zwei Mal zur Jahresversammlung einladen, um knifflige juristische Fragen aufzuklären.

Mehr Witze über die "große" Politik, die Unfähigkeit ihrer Mitmenschen und die haarsträubenden Unbilden ihre Berufe machten Adam Crantz als "Der Reporter vom Buureblättche" und Klaus Bömecke als "Feuerwehrmann Kresse". Den musikalischen Höhepunkt des Abends hatte Literat Hans-Josef Rohe bis zum Schluss aufgehoben: Weit nach Mitternacht stiegen die Kölschrocker "Brings" auf die Bühnen-Bretter und brannten einmal mehr mit dem Hit "Superjeilezick" ein Stimmungsfeuerwerk ab.