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Handgemachter Karneval verzückt die Jecken

Handgemachter Karneval verzückt die Jecken

Theaterverein Rheidt gestaltet einen närrischen Abend ausschließlich mit eigenem Programm - Jecke feiern bis weit nach Mitternacht

Niederkassel. Reichlich Orden regnete es am Samstagabend für die Jecken im Festsaal des Gasthauses "Zur Linde". Mit einem prunkvollen Programm feierten die Karnevalisten des Theatervereins Rheidt in der Jecken-Hochburg zwischen Mondorf und Lülsdorf ihren eigenen handgemachten Karneval.

Das Programm gestalteten ausschließlich Vereinsmitglieder, die sich damit keineswegs hinter den Profis des Kölner Karnevals verstecken mussten. Mit ihrem Niederkasseler Charme und viel Spontaneität sorgten sie dafür, dass die 200 närrischen Gäste voll auf ihre Kosten kamen.

Durch den Abend führte Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Wessel, der nicht nur die karnevalistischen Darsteller ankündigte, sondern immer auch einen spitzen Witz auf der Zunge hatte.

Den Anfang machte Stimmungskanone Jörg Söntgen, der als schwuler Frisör im rosa Matrosenanzug mit farblich passendem Handtäschchen den Saal zum Brodeln brachte. "Kinder, heut such' ich mir einen richtigen Mann", stimmte er auf seine halbstündige Darbietung ein und verteilte kleine rote Plastikherzen an die männlichen Gäste.

Einer der unumstrittenen Höhepunkte war der gemeinsame Auftritt von Ina Rassbach-Bernschein, Monika Berg, Waltraud Rosenbaum, Klaus-Dieter Waldt, Martina Säger und Söntgen. Die sechs Vereinsmitglieder nahmen ihre eigene Theatertruppe auf die Schippe und parodierten das Bühnenstück "Aschenputtel", das ihre Jugendgruppe im vergangenen Jahr auf die Bühne gebracht hatte.

Natürlich durfte an diesem närrischen Abend auch das Rheidter Dreigestirn nicht fehlen: Leicht verspätet gegen halb neun zogen Prinz Walter (Reggio), Jungfrau Franzi (Franz Engels) und Bauer Stolly (Ralf Stolzenberg) in ihrem festlichen Ornat und unter lautem Jubel in den Saal ein.

Ihr Gefolge: Der Tanz- und Musikcorps "De Pänz vun dr' Laach" mit seiner Kommandantin Ingeborg Bünter. "Ihr seht stark uss", begrüßte Wessel das närrische Trio. Als dann die Tanzgarde ihren Auftritt hatte, hielt es kaum einen Gast mehr auf seinem Stuhl.

Doch der Abend war noch lange nicht zu Ende: Acht weitere Darbietungen hatte der Theaterverein fürs närrische Publikum einstudiert, unter anderem unterhielt Heinrich Löffelsender mit einer witzigen Büttenrede, und Gerda Linnartz brachte den Saal als berufstätige Hausfrau aus Hessen zum Kochen.

Bis weit nach Mitternacht lachten, tanzten und schwoften die Gäste zusammen mit ihren Rheidter Tollitäten und ließen noch so manches "Rheidt Alaaf" ertönen.