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Rathaussturm in Siegburg: Tollitäten holen sich die Macht über die Kreisstadt

Rathaussturm in Siegburg : Tollitäten holen sich die Macht über die Kreisstadt

Alle Siegburger Karnevalsvereine und das Karnevalskomitee wussten Siegburgs Prinz Clemens I. Siegburgia Susanne I. und die Kindertollitäten Tom I. und Lotta I. hinter sich vereint. Nach sportlichem Wettkampf überließ Bürgermeister Stefan Rosemann ihnen Stadtsäckel und Rathausschlüssel.

Laute Musik kündete schon von Weitem ihr Kommen an. Siegburgs Tollitäten hatten am Samstag Unterstützung mitgebracht, als sie zum Sturm auf das Siegburger Rathaus bliesen. Die Siegburger Karnevalsvereine zogen gemeinsam mit ihnen durch die Innenstadt bis vor das Stadtmuseum am unteren Markt.

„Wir wollen nicht das hässliche Rathaus, wir wollen die Macht“, stellte Jörg Sola Schröder, Präsident und Geschäftsführer des Siegburger Karnevalskomitees, unmissverständlich klar. Die fand wegen der aktuellen Sanierung des Rathauses stellvertretend vor dem Stadtmuseum und damit auf dem Marktplatz statt. Zusammen mit Clemens I. (Troatz) und seiner Ehefrau und Siegburgia Susanne I. (Eickert-Troatz) sowie dem Kinderprinzenpaar Tom I. (Beck) und Lotta I. (Mylenbusch) inklusive jeweiligem Gefolge verlangte Sola die Übergabe des Stadtsäckels und des Rathausschlüssels – und damit die Macht der Jecken über die Stadt bis Aschermittwoch.

Bürgermeister und Siegburgia kämpfen um den Sieg beim Hula-Hoop.
Bürgermeister und Siegburgia kämpfen um den Sieg beim Hula-Hoop. Foto: Paul Kieras

Um die Macht ging es auch dem Prinz. „Was sollen wir auch mit einem leeren Säckel und dem Schlüssel zu einem Gerippe“, spottete Clemens I. und forderte Bürgermeister Stefan Rosemann sowie seine „Trauergemeinde aus dem Bürgeramt“ zu einem sportlichen Wettkampf heraus. Im Hula-Hoop, Kugelstoßen und Erraten kölscher Lieder mit lateinischem Text hatte Rosemann natürlich von vornherein keine Chance. Er zog sich samt Anhang zur Beratung ins Stadtmuseum zurück, erschien dort am Fenster und verkündete, die Niederlage aufgrund unsportlichen Verhaltens nicht anzuerkennen.

Daraufhin folgte ihm das Kinderprinzenpaar ins Museum, fesselte ihn und brachte den Bürgermeister zurück auf die Bühne auf dem unteren Markt. Dort forderte Clemens I. ihn auf: „Erkenn die Niederlage an und mach hier nicht den Trump.“ Rosemann gab sich endlich geschlagen, die Jecken auf dem Markt, hauptsächlich Mitglieder der Siegburger Karnevalsvereine, spendeten tosenden Applaus. Ab da herrschte wieder Frieden zwischen allen Beteiligten und es wurde gemeinsam gefeiert.