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Braschoßer Turnverein begeistert mit Traditions-Sitzung: Jeck, Jot Drop und raderdoll

Braschoßer Turnverein begeistert mit Traditions-Sitzung : Jeck, Jot Drop und raderdoll

Braschosser Turnverein begeistert mit Traditions-Sitzung

Sichtlich genoss er das Bad in der Menge, als er am Samstagabend im Saal der Gaststätte Zum Turm in Siegburg-Schreck sich den Weg zur Bühne bahnte. Aber man musste schon zwei Mal hinschauen, um ihn zu erkennen, denn als Teil der Braschoßer „Village People“ hatte sich Oliver Schmidt, Vorsitzender des Braschoßer Turnvereins (BTV) und zudem Siegburgs Vizebürgermeister, als Rocker samt Bikerbart ausstaffiert, um dem Publikum der BTV-Karnevalssitzung gemeinsam mit seinen Vereinskameraden den Disco-Hit „Y.M.C.A“ der originalen Village-People samt Tanzeinlagen zu kredenzen. Sein frenetisch bejubelter Auftritt war nur einer von vielen Höhepunkten der kleinen, aber feinen Sitzung, die unter dem Motto „Närrische Sänger, Jecke Turner“ vor allem von Eigengewächsen gestaltet wurde.

Gesangskünste und Andekdoten

Eine Sitzung mit einem Büttenredner als Eisbrecher zu beginnen, mag zwar nicht üblich sein, aber wie BTV-Geschäftsführer Stefan Schnippering sagte: „Wir machen das einfach jetzt mal“. Cilly begeisterte dann auch die Jecken mit einem humorvollen Vortrag, der vor allem noch mal die Corona-Zeit Revue passieren ließ, denn die Jecken hatten aufgrund der Pandemie ja zwei Jahre Zwangspause zu überstehen. Schnippering, der als Moderator durch die Sitzung führte und die Pausen zwischen den einzelnen Auftritten immer wieder gekonnt mit Anekdoten füllte, musste im Anschluss sogar seine Gesangskünste unter Beweis stellen.

Ferdi Büchel, Präsident der Funken Blau-Weiß, überredete Schnippering, einige kölsche Lieder zum Besten zu geben, bevor die Funken, die mit rund 100 Damen und Herren aufmarschiert waren, es sogar schafften, dem jecken Publikum auf der für sie eigentlich kleinen Bühne akrobatische Tanzeinlagen zu bieten. Büchel erinnerte sich, dass die Funken bereits in den 70er Jahren in der Gaststätte Zum Turm zu Gast waren und schon damals die Tänzerinnen und Tänzer auf die Vorhangschiene achten mussten, die quer über der Bühne installiert ist. „Es hat sich seit damals nichts geändert“, scherzte Büchel. Nach den Funken, die den Saal zum Kochen brachten, betraten mit Bravoices ein paar prachtvoll kostümierte Sängerinnen aus Braschoß die Bühne und schlugen mit den Bläck Fööss-Klassikern „Unsere Stammbaum“ und „Lange Samstag en d´r city“ ein paar leisere Töne an.

Besuch des Siegburger Prinzenpaares

Das Publikum freute sich allerdings sehr über den Vortrag und sang aus vollem Halse mit. „Wir müssen ja schließlich allen etwas bieten, denn unsere Gäste heute Abend sind zwischen 16 und 86“, sagte Stefan Schnippering. Für das jüngere Publikum gab es danach ordentlich was auf die Ohren, denn der BTV hatte die Troisdorfer Band Jot Drop verpflichtet, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert und mit ihren kölschen Mundartsongs wie „Jot, dat mer Kölsche sin“ ordentlich den Saal rockte.

Neben dem Auftritt der Braschosser Damenkarnevalsgesellschaft DKG Vergissmeinicht, die an Weiberfastnacht in der Gaststätte Zum Turm mit einer großen Jubiläumssitzung ihr 90-jähriges Bestehen feiern wird und der Stippvisite der KG Husaren Schwarz-Weiß war es natürlich vor allem der Besuch des Siegburger Prinzenpaares Clemens I. und seiner Siegburgia Susanne I., der die Herzen der Jecken höher schlagen ließ. „Rock vum Ring“ kredenzte zum Abschluss die Band „Kölsche Welle“ und entließ die feierfreudigen Jecken schließlich in die Nacht.