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Zoch in Heimerzheim: Die Route 66 führt mitten durch Heimerzheim

Zoch in Heimerzheim : Die Route 66 führt mitten durch Heimerzheim

Gefährliche Indianer der Swist binden „Manni“ an den Marterpfahl. Trauer um Karnevalisten Günter Tappeser.

So ist das Leben. Die Freude am Karneval und die Trauer über den Tod eines lieben Menschen liegen zuweilen eng beieinander. So trauert die Große Heimerzheimer KG um ihren Ex-Prinzen und Ex-Vorständler Günter Tappeser, der am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben war. Zum Gedenken an ihn ließ KG-Präsident Manfred Lütz beim Vorstandstreffen vor dem Zug einen roten Luftballon in Herzform in den Himmel steigen.

Der Zug wurde angeführt von den Junggesellen, die als Hippies in einem bunt lackierten VW-Bus durch den Ort fuhren. Die Truppe um Dominik Bolde hatte sich bunte Gewänder und Langhaarperücken übergeworfen. Unter den Jungs fühlte sich Maikönigin Katharina Zehnpfennig sehr wohl. Die TV-Serie „Sailor Moon“ hatte sich eine Gruppe um Violetta Beifuß und Silke Niemann zum Vorbild genommen. Mit dabei auch die Kinder Tim, Neele, Amy, Lena und Ben in bunten Kostümen. Die Alten Herren des SSV Heimerzheim kamen als Mexikaner daher, stilecht in Ponchos gehüllt und Sombreros auf dem Kopf, um sich vor der sengenden Karnevalssonne zu schützen. Der Islandpferdehof Kader rollte als Autowerkstatt durch den Ort. Gerade in Arbeit: ein Opel Rekord aus den 60er Jahren.

Die „Schwaadschnüsse“ widmeten sich Ludwig van Beethoven. Die Gruppe um Johanna Luppus trug Perücken mit wirrem Haar, so wie der Komponist oft dargestellt wird. Die Jungs vom Männerverein Sankt Martin waren aus dem Wilden Westen angereist, als Indianer. Auf ihrem Wagen hatten sie den Cowboy „Manni“ an den Marterpfahl gebunden. In einem pinkfarbenen Cadillac steuerte das Damenkomitee „Goldene Herzen“ über die legendäre Route 66. Viele Kinder machten bei der Smiley-Gruppe mit. Motto: Immer wat ze laache.

Thomas Trimborn als Obelix steuerte den kleinen, aber selbst gebauten Wagen des Judo-Clubs. „Mir maache jeede stark“ warb der Verein um neue Mitglieder, während hoch auf dem Wagen Miraculix den Zaubertrank anrührte. Marke Eigenbau war auch das Boot der Swist-Piraten, einem Karnevalsstammtisch.

Die Schützen, darunter das Kaiserpaar Sascha und Christa Dotten und die Bezirksbambini-Prinzessin Sarah Buckesfeld, versorgten als Köbesse die Zuschauer mit Freibier. Vom Stammquartier beim Stammesältesten Matthias Tillmanns waren die Hunnen von der Fantasy-Group ausgebrochen, um zum 26. Mal am Zug teilzunehmen. Die furchterregende Truppe mit ihrer Garderobe aus Fellen hörte auf das Kommando der Fürsten Arkas (Dirk Kowalke) und Scipio (Michael Summen). Sorgen um die Umwelt machte sich eine Gruppe, die als Vögel, Blümchen und Gärtner daherkam.

Fast einen eigenen Zug im Zug bildete die Heimerzheimer Ehrengarde: 60 Männer, Frauen und Kinder auf fünf Wagen verteilt. Otto Gasper kochte deftige Erbsensuppe, und Hermann Mirgeler und Jimmy Stoiber bedienten wie immer zuverlässig und lautstark die Kanone. Den krönenden Abschluss des Zuges bildeten die Prunkwagen der KG und des Damendreigestirns. Prinzessin Laura I., Jungfrau Ruth Wilhelmina I. und Bäuerin Elsberd I. brachten zentnerweise Kamelle unters närrische Volk.