Die Liebesschlösser sind immer dabei

Rhein-Sieg-Kreis. Die Menge tobt, das Publikum rast, die Jecken schunkeln, die Narren singen. Die Stimmung ist obenauf im Sitzungskarneval der Region. Und das wichtigste Gewürz sind die Hits der Session.

Welcher Karnevalsschlager darf in diesem Jahr bei keiner Sitzung fehlen? Welchen Hit aus früheren Jahren können wir beim besten Willen nicht mehr hören? Und welcher Evergreen von früher geht immer und sorgt zuverlässig für gute Stimmung? Das fragten wir die Aktiven der Karnevalsszene in Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal. Das Ergebnis ist nicht repräsentativ, war aber sehr eindeutig.

Der Hit der Session ist der neue Song der Höhner "Schenk mir dein Herz", der sich mit einem Kölner Brauch beschäftigt. Denn es ist in Mode gekommen, dass frisch verliebte Paare an der Hohenzollernbrücke ein "Liebesschloss" anbringen und den Schlüssel in den Rhein werfen. Dieser Romantik möchte sich wohl niemand entziehen. Auch bei den Flops und Evergreens landeten die Höhner auf dem ersten Platz.

Die Karawane möchte kaum noch jemand weiterziehen hören, während die "Echte Fründe", die zesamme stonn, immer wieder gern genommen sind. In der Kölner Erfolgsband ist auch ein Musiker aus dem Vorgebirge vertreten. Jens Streifling wohnt in Bornheim-Brenig und spielt bei den Höhnern vorwiegend Saiteninstrumente und hin und wieder Saxofon. In früheren Jahren war er Bandmitglied der Kölschrocker BAP.

Auf einem guten zweiten Platz liegt das Fliegerlied von Tim Toupet aus dem Vorjahr, das auch das Rheinbacher Dreigestirn in einer eigenen Version als Prinzenlied adaptiert hat. Ein langes, erfolgreiches Leben hat die Hymne von "De Boore" names "Rut sin de Ruse" hinter sich. Und es wird immer noch gern gehört. Quasi der Soundtrack zur Finanzkrise ist der Song der Kölschfraktion "Nix em Büggel, ävver all jood drupp". Da können alle aus vollem Herzen mitsingen, ob Bürger oder Bürgermeister.