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"Karneval, Kids, Schnaps und Bier - nicht mit mir"

"Karneval, Kids, Schnaps und Bier - nicht mit mir"

Bornheim startet zu den tollen Tagen eine stadtweite Jugendschutz-Aktion - In Rheinbach kontrollieren Ordnungsamt und Polizei gemeinsam - Alkopops sind nach wie vor das größte Übel

Rhein-Sieg-Kreis. Die Nachricht ist eigentlich positiv: Weder das Ordnungsamt noch die Polizei wiesen in der vergangenen Karnevals-Session in Bornheim den illegalen Verkauf von Alkohol an Kinder und Jugendliche nach.

Doch einen Anlass, die Hände in den Schoß zu legen, sieht man keinesfalls: "In Bornheim trinken noch zu viele Minderjährige zu früh, zu häufig und zu viel Alkohol", stellt Bürgermeister Wolfgang Henseler fest. "Der Alkoholkonsum bei Kindern ist alarmierend."

Die Kampagne "Karneval, Kids, Schnaps und Bier - nicht mit mir", die Henseler jetzt vorstellte, soll in der heißen Phase der fünften Jahreszeit dagegensteuern. Stadtverwaltung, Polizei, Jugendamt, weiterführende Schulen und Malteser rufen zum Mitmachen auf. Der Gewerbeverein Bornheim beteiligt sich ebenfalls an der Plakataktion.

Ins Visier nehmen die Initiatoren vor allem die Alkopops, alkoholische Mischgetränke mit hohem Zuckergehalt, die immer noch vielen Minderjährigen den Griff zum promillehaltigen Getränk versüßen. "Jeder muss sich klar machen, dass in so einem kleinen Fläschchen der Alkoholgehalt eines doppelten Whisky steckt", kritisiert Henseler.

Mit Plakaten weist die Stadtverwaltung daher auf das Jugendschutzgesetz hin. "Wir wollen allerdings nicht nur drohen, sondern setzen auf das Verantwortungsbewusstsein der Erwachsenen." Er könne sich vorstellen, dass in Gaststätten und in Geschäften die Ausweise der Gäste und Kunden kontrolliert werden.

Heinz Houben, Leiter des städtischen Jugendamts, appelliert an die jungen Erwachsenen: "Dies ist auch für die 18-Jährigen eine Chance, sich als verantwortungsvoll zu erweisen und zu sagen: Alkohol an die Kleinen weiterzugeben, habe ich nicht nötig."

Mit im Boot sitzt der Bornheimer Gewerbeverein: Vorstandsmitglied Wolfgang Gütelhöfer kündigte an, dass die Geschäftsleute der Königstraße die Plakate aufhängen und sich entsprechend verhalten werden.

Brigitte Engelhardt, Schulleiterin des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, will für ihre Schüler an Weiberfastnacht eine alkoholfreie Party und eine Karnevalssitzung organisieren. Henseler forderte ebenso Zugteilnehmer und Gastgeber bei Privatfeiern auf, keinen Alkohol an junges Publikum abzugeben. "Schließlich können die Bornheimer auch gut ohne feiern", ist der Bürgermeister überzeugt.