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"Frau Schäppchen" verschont niemanden

"Frau Schäppchen" verschont niemanden

Der Walberberger Kirchenchor nimmt das Dorfgeschehen auf die Schippe - Bürgermeisterin Steinkemper trägt ihr Haar jetzt lila - Grün-blau-jeckes Programm in Rheinbach

Bornheim-Walberberg. (bb) Nein, ein Abend hätte nicht gereicht: Die 13 Sänger vom Walberberger Kirchenchor mussten Freitag und Samstag ran, rauf auf die Bühne im Landhaus Wieler, Karneval machen! Der Ansturm auf die Sitzung ist nämlich so gewaltig, dass der Saal an beiden Abenden immer voll ist.

Aber sicher nicht wegen der berühmten Stars, schließlich brachten die Sänger alle Sketche, Büttenreden und Gesangsnummern selbst. Nach dem Geheimrezept gefragt, gibt Hans-Dieter Wirtz Auskunft: "Bei uns ist einfach alles auf den Ort gemünzt, man kennt sich eben."

So konnte etwa "Frau Schäppchen" alias Liselotte Wirtz zahlreiche Anekdoten zum Besten geben, in denen sich die Walberberger selbst oder ihre Nachbarn wiedererkannten - ein Garant für herzhafte Lacher am laufenden Meter.

Doch auch sich selbst nahmen die Sänger gerne auf die Schippe: Mit musikalischer Beratung ihres Chorleiters Rudolf Klinkhammer interpretierten sie Sänger das bekannte "Kütt erupp, kütt erupp" in unterschiedlichster Art, mal als Choral, als Operettenstück oder als Gospel. Den Abschluss machten sie mit "Circle of Life" aus dem König der Löwen - und versprachen, im nächsten Jahr ein weiteres Mal alle Erwartungen zu erfüllen.

Alfter-Oedekoven. (khs) "Ich musste mir eine auffällige Haarfarbe zulegen, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden", sagte Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper, denn jetzt hatten die Karnevalisten das Regiment übernommen. Unter ihrer leuchtend-lila Perücke war die Bürgermeisterin beim Prinzenempfang kaum zu erkennen.

Sie hatte alle Alfterer Karnevalsvereine ins Rathaus eingeladen, um mit ihnen zu feiern. "Wir sind das Prinzenpaar von allen Alfterern", betonte das Alfterer Prinzenpaar Prinz Manfred II. und Margret IV. Ob sie aus Witterschlick, Oedekoven, aus Alfter oder aus Gielsdorf kommen, sei egal.

"Sie sind das Prinzenpaar von Alfter, und das heißt für die gesamte Gemeinde Alfter", betonte auch Werner Jaroch, der durch das Programm führte. "Mit den Tanz- und Musikgruppen, die kommen und gehen, erwarten wir insgesamt etwa 1 000 Gäste", erklärte Wolfgang Kess von der Gemeindeverwaltung, der den Prinzenempfang mit seiner Kollegin Brigitte Hambach organisierte.

Die Tanzgruppen der Vereine zeigten Show- oder Gardetänze, und die Tambour- und Spielmannszüge spielten Karnevalsschlager. Zum Abschluss sorgte die Witterschlicker Mundartgruppe "De Orjelspiefe" für Stimmung im Alfterer Rathaus.

Rheinbach. (stl) Auch wenn es manchmal keiner zugeben möchte, Klatsch macht Spaß. Das bewiesen jetzt auch die rund 180 jecken Wiever der Katholischen Frauengemeinschaft Rheinbach um die Vorsitzende Ilse Gerhards beim "Närrischen Klatsch für Damen" im Pfarrzentrum Sankt Martin.

Mit Kinderprinzenpaar samt Tanzgarde sowie mit den Tollitäten Karl-Heinz I. und Trude I. gaben sich dort die gekrönten Häupter die Klinke in die Hand. Während "Miss Rosa" und "Die dicken Mädchen" deren versammelte Untertanen in Schwung brachten.

Auch ein Besuch im "Gasthof zum Saftladen" zeigte, dass nicht immer alles so bierernst zu nehmen ist. Und mit einer Polonäse schlossen sich die Frauen dieser typisch rheinischen Weisheit an. Auch Karneval feiern ist schließlich eine ganz besondere Kunst.

Rheinbach-Niederdrees. (wom) Fast ausschließlich mit eigenen Kräften kam der Spielmannszug Niederdrees bei der "Echo-Sitzung" für seine Mitglieder aus. Lediglich die "auswärtigen" Kannibalen der Tanzgruppe aus Lüftelberg und das Mieler Dreigestirn hatten Zutritt zur Schule.

Nach den närrischen Tönen des "Echos" präsentierte Sitzungspräsident Ralf Büser die neue Prinzessin Jutta (Czernewitz) - aktive Flötistin unter den 65 Mitgliedern.

Bereits zum zweiten Mal stieg Vanessa Strang in die Bütt, mit zwölf Jahren jüngstes Mitglied des Spielmannszuges.

Zudem sorgten Martin und Peter Dederichs, Ute und Rolf Kremser, Peter Lasch, Edwin Paffenholz, Paul und Elke Raaf mit ihren Auftritten für Stimmung. Den Abschluss bildete traditionell das "Dreeser Lied".

Rheinbach. (kyr) Einmal nicht in Uniform zeigten sich die Schützenbruderschaft und der Spielmannszug Rheinbach bei ihrer zweiten gemeinsamen Karnevalssitzung. In der ausverkauften Schützenhalle feierten sie unter dem Motto "Grün-Blau-Jeck".

Kassierer Peter Proft verkündete stolz: "Das Programm gestalten fast ausschließlich eigene Kräfte". Er zum Beispiel stand mit Albert Proft als Klavierduo auf der Bühne. Natürlich gehört zu so einer Feier auch der Prinz. Karl-Heinz I. und Trudi I waren vor allem von der Tanzgruppe "Die Powerfrauen" begeistert.

Die Truppe, die sich aus Schützen- und Spielmannsfrauen zusammensetzte, wurde vom Publikum nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen. Stimmung brachte auch "Musik mit dem Quetscheböggelsjupp".

Dahinter verbirgt sich Joseph Schneider aus Odendorf, der zusammen mit Maria und Rainer Nipp auftrat. "Er ist mit seinen 73 Jahren ein Odendorfer Original. Den kennt man dort", erklärte Peter Proft. Soviel Einsatz von allen Seiten sollte natürlich auch belohnt werden. Als Dank erhielt jeder Gast oder Mitwirkende ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Grün-Blau-Jeck".

Swisttal-Straßfeld. (stl) Richtig rund ging es jetzt auch bei der Karnevalsparty der Handballer von der Spielgemeinschaft Straßfeld-Ollheim im Straßfelder Dorfhaus. Bis tief in die Nacht zeigte das sportbegeisterte Jeckenvolk dort, was Feiern heißt.

In voller Kostümierung versteht sich, und so tummelten sich nebst ein paar agilen Klofrauen außer Diensten auch die lebendigen Anziehpuppen Barbie und Ken in der Menge.

Und sei es nur, um die Gäste des Abends kräftig anzufeuern - von der Musikgruppe "Die Brillenschlangen" über die Tanzgarde der "Olleme Bubbelsbröder" bis zum heiß umschwärmten Dünstekovener Männerballett "Daachkallemeusche". Moderiert wurde das turbulente Programm auch diesmal wieder von Handballobmann Karl-Heinz alias "Charlie" Jonas, der diese Party schon seit Jahren "schmeißt".