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Ahrweiler Karnevalisten geizen in der Bütt nicht mit Seitenhieben

Ahrweiler Karnevalisten geizen in der Bütt nicht mit Seitenhieben

Lustiges rund um Neuenahrer, Landrat und Pressefotografen

Kreisstadt. (shc) Das Publikum ist muckmäuschenstill. "Hallo Fans. Wir waren zu Gast bei Freunden. Aber net dat ihr meint, wir waren in Neuenahr, so groß war die Freundschaft dann doch nicht."

Schon bei den ersten Sätzen der Klatschtanten Margret Raths und Monika Busch kriegt sich das Publikum nicht mehr ein. "Aber wir haben uns in diesem Jahr vorgenommen, net so viele Witze über Neuenahr zu machen. Die tun uns mit ihren ganzen Baustellen richtig leid. Und man macht keine Witze über Leute, die schon so lange im Dreck sitzen."

Die Klatschtanten hatten auch noch genug andere Themen. Selbst vor Prinz Gerd Reuter, Jungfrau Andrea(s) Förster und Bauer Gerd Gey machten sie nicht halt: "Dat Dreijestirn, dat jefällt uns richtig jut. Da wird die Addemich och ens endlich königlich."

Schon seit Jahren sind Margret Raths und Monika Busch einer der Höhepunkte der Prunksitzung der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG) und so auch bei der Sitzung im Bürger-Centrum am Samstagabend.

"Ich möchte Sie ganz herzlich zur Minderheitenversammlung begrüßen. Denn Sie gehören wahrscheinlich auch zu der Minorität von 6 000 Leuten, die das Ahrweiler Freibad doch noch haben wollen." Auch Peter Diewald erntete tosenden Applaus des Publikums. Er ließ in der Bütt, in der er übrigens im vorigen Jahr zum ersten Mal stand, kein Thema aus.

"Die Pfarrei Ahrweiler soll ja mit der Oberahr zusammengelegt werden. In Kirchsahr sollten die dann bei den ersten Kopfschmerzen schon mal im Pfarrhaus anrufen, sonst könnte es mit der letzten Ölung etwas knapp werden", meinte er zum Projekt 2020 des Dekanats.

Auch Landrat Jürgen Pföhler, der als Ehrengast bei der Sitzung anwesend war, verschonte Diewald nicht: "Der Herr Pföhler ist jetzt in Remagen auch bei Gottschalk vorstellig geworden. Allerdings nicht, um den Neubürger zu begrüßen, sondern um eine Wette vorzuschlagen. Er wollte wetten, dass er aus 200 Leuten jeden noch so gut getarnten Presse-Fotografen ausfindig machen kann."

Die Prunksitzung hatte in diesem Jahr einiges für die Lachmuskeln zu bieten. Das erste Mal gemeinsam auf der Bühne standen die "Zwei Kuriosen" - Rita Lauter und Günther Wolf - als Burgundia und Schützenkönig. Auch sie boten Lokalkolorit vom Feinsten.

"Der Bürgermeister baut sich jetzt sein eigenes Schwimmbad. Jeden Samstagmorgen steht er mit seiner Familie an der Landgrafenbrücke und wartet darauf, dass der große Regen kommt, damit sie in der Versenkung baden können", scherzen die beiden. Aus Köln war Elke Breu angereist. Sie zählt seit Jahren zur Kölner-Musikszene. Mit "Es war in Altenahr" und "Mädche vum Ring" brachte sie Stimmung ins Bürger-Centrum.

Spätestens bei "Hey Baby" hielt es kaum einen mehr auf den Stühlen und die Gänge wurden zur Tanzfläche umfunktioniert. Mit ihrem neuen Lied "Bestell dem Dom ne schöne Jroß vun mer" wird Elke Breu kommenden Freitag beim WDR 4 die Chance erhalten, in die "Närrische Hitparade" aufgenommen zu werden. Auch Franz-Albert Pollig war eigens aus Köln gekommen, um in die Bütt zu gehen.

Schon seit Jahren ist er bei der Prunksitzung der AKG dabei. Natürlich fehlten auch die Ahrweiler Möhnen nicht. Renate Fischer und Karin Münch brachten in diesem Jahr das Publikum zum Lachen. Die Sitzung wurde dem Motto des Dreigestirns "Singe, danze, laache, dat Dreijestirn löt et kraache" wirklich gerecht.

Die "tollen närrischen Stunden", die das Dreigestirn dem Publikum bei seiner Ansprache gewünscht hatten, hatte das Publikum auch. Und wenn nicht gerade in den Gängen getanzt wurde, standen die kleinen, mittleren oder großen Funken der AKG, das Männerballet, die "Ahrweiler Stadtgarde weiß-rot" oder die "Ahrweiler Stadtmauredresser" um Ex-Prinz Peter Höper auf der Bühne.

Sitzungspräsident Udo Groß moderierte nicht nur, sondern begrüßte auch die zahlreichen Ehrengäste: den Beigeordneten der Stadt, Heinz Lindlahr, Ortsvorsteher Horst Gies, Ahrweinkönigin Diana Knieps und Burgundia Stefanie Rieck, Vertreter der Schützen und natürlich befreundete KG's. Der Abschluss der Prunksitzung ist schon zur Tradition geworden. Seit Jahren beendet die Kölner Gruppe "Kammerkätzchen und Kammerdiener" die Sitzung.