Neue Tollitäten schon vor dem Sessionsstart

Kreis Ahrweiler. Die neue Session hat offiziell noch nicht begonnen. Dennoch fanden am Wochenende schon die ersten Proklamationen statt. Zu eng wäre sonst die Terminlage für die Jecken geworden, begründen die Vereine ihre Vorgehensweise.

Remagen-Oedingen. (goc) Nur ein Abschied erlaubt einen Neubeginn. So ist es auch im Oedinger Karneval. Im Höhenort Remagens wurde am Samstagabend Prinzenpaar Bianca I. und Dirk I. Holstein in den jecken Ruhestand verabschiedet. Neue Tollität ist Prinzessin Marion I. Wamig aus Leimersdorf.

Nach dem Einmarsch des Elferrats und Tänzen der Oedinger "Höppemötzje" hatten die scheidenden Oberjecken Tränen in den Augen. Denn zum letzten Mal standen sie auf der Bühne. Ihr Dank galt Hofstaat, Elferrat und Publikum - mit Kamelle und Alaaf.

Wie Blätter im Herbstwind wehte der Tanz der Kindergarde der Rheinhöhen-Funken die Traurigkeit von der Bühne. Und mit frischem Schwung, Rosen und einem Lachen zog die neue Regentin samt Hofstaat, dem Tambourcorps Züllighoven und den Tanzmariechen ins Festzelt ein.

Ortsvorsteher Werner Lapp oblag es, die neue Regentin zu proklamieren. Er gestand: "Es ist das erste Mal, dass ich eine Prinzessin proklamiere, die nicht in Oedingen wohnt."

Wie es dazu kam, berichtete Lapp: "Ihr größter Wunsch war es, einmal Karnevalsprinzessin zu sein. Ihr Großvater war einst Prinz von Erpel, Mutter und Vater waren beide begeisterte Karnevalisten - Marion wurde quasi die Liebe zum Karneval in die Wiege gelegt. Doch da ihr Heimatort Leimersdorf keinen eigenen Karnevalsverein hat, wurde sie Mitglied bei den Oedinger Rheinhöhen-Funken. Und nun hat sie sich ihren Traum erfüllt."

Mit der Übergabe des Zepters und der Verleihung des Karnevalordens war die Proklamation besiegelt. Mit kecken Sprüchen eroberte die neue Tollität die Herzen der Oedinger. Alle feierten die neue Prinzessin. Und noch einer, der von auswärts kommt, hatte das Sagen: Bürgermeister Herbert Georgi gratulierte Marion Wamig.

Bad Breisig. (shh) Die Quellenstadt hat ein neues Prinzenpaar. Am Samstagabend wurden Birgit und Dirk Schmidt proklamiert.

Es war Waldi Fabritius, der zu mitternächtlicher Stunde die neuen Herrscher inthronisierte. 35 Jahre ist der neue Prinz alt und von Beruf Speditionskaufmann, die Prinzessin ist 34 Jahre alt. Beide wohnen im benachbarten Sinzig. Ihnen zur Seite stehen Wolfgang Bodenbach als Hofmarschall, Julia Hochscheid und Sabine Klee als Hofdamen sowie Philipp Klee und Frank Scheffler als Adjutanten. Die gesamte Besatzung des närrischen Throns gehört dem blau-roten Funkenkorps der KG an.

Abschied nehmen hieß es für Wilfried und Marion Scheffler. Sie hatten zwei Jahre lang den Bad Breisiger Fastelär repäsentiert. Dafür dankte ihnen Oberjeck Fabritius, ehe Bernd Opitz mit "Frau Jaschke und die Miss-Wahl" in der Bütt den Eisbrecher machte.

Ein Eigengewächs der KG feiert übrigens die 111. Session: der Spielmannszug. Glückwünsche für die Tollitäten gab''s von Bürgermeister Hubert Busch.

Und auf der Bühne gaben sich die Jecken die Klinke in die Hand: Die Möhnen kamen als Moritatensänger, aus Oberbreisig grüßten die "Fidele Lehmdeuwele" mit Guggenmusik, die Dragoner tanzten, Irmgard Köhler-Regnery kam aus Gönnersdorf mit Lokalkolorit. Und auch "Fuzzi" Horst Dreesbach durfte nicht fehlen.