Von scharfem Senf und goldigen Patronen
Ahrweiler Rosenmontagszug schlängelt sich zu Ehren von Dagmar I. und Franz-Josef I. durch die Stadt
Ahrweiler. (mm) Platz da, hier kommen Dagmar und Joe Platz: Kein Wunder, dass der Name des Ahrweiler Tollitätenpaares und der Beruf des Prinzen - Polizeibeamter auf der Ahrweiler Wache - Raum für jede Menge Wortspielereien beim närrischen Rosenmontagszug ließ, der erstmals seinen Start am Obertor fand.
Kollegen um Christiane "Mausi" Mausberg bahnten sich ihren Weg als "Geplatzte Platz-Patronen", um dem "Platz-Hirsch" Joe, der auch Stadtwehrleiter ist, großkalibrig zu huldigen. Der Prinz selbst, dessen Wagen von den Wehrführern aller Stadtteile in historischen schwarzen Jacken, gewienerten Knobelbechern und Pickelhauben eskortiert wurde, hatte auch noch "Platz" für einen Knastbruder, dem er in der Innenstadt jedoch keinen "Platz-Verweis" erteilte.
Bilddoku Bilder vom Zug in AhrweilerDass diese gut begehbar war für den aus mehr als 50 Zugnummern bestehenden Lindwurm, war nicht zuletzt den "Stadtsoldaten" des Rathauses zu verdanken, die seit den frühen Morgenstunden fleißig Schnee geschippt hatten. Der eisigen Kälte zum Trotz bildeten Tausende von kostümierten Jecken das bunte Spalier für die Akteure des Rosenmontagszuges.
Überaus farbenfroh grüßten die Frauen der Stadtgarde Weiß-Rot als Clowns, die Hippies aus dem Freundeskreis sowie die Flower-Power-Möhnen, während die Kollegen von Prinzessin Dagmar aus der Gärtnerei von Hanna und Ralf Wershofen nach dem Motto "mir schenken der Ahl e paar Blömche" blumige Grüße überreichten.
Mächtig Ramba-Zamba fürs Prinzenpaar machte der Freundeskreis Ahrweiler "Stadtmauredressser" um Peter Höper, der nicht nur Kamelle, sondern sogar Geschicklichkeitsspiele "für die einsamen Stunden zu Hause" unters Volk brachte. Ob die märchenhafte Burgundia Katharina Dietenhofer oder die "Wauzis" als Wild-West-Fans: Sie alle hatten sich für ihre Tollitäten mächtig ins Zeug geworfen.
Dazu gehörte natürlich auch die Jugend-Tollität Wiebke I. mit Adju Susanna Beu, deren gute Geister Süßes aus der Kamelleburg regnen ließen. Und die Feuerwehrfrauen gaben zu allem ihren Senf dazu. Um ihre wärmenden Felle wurden die Hemmessener Hunnen von vielen beneidet, während die "Romeschbecher" so viel Power gaben, dass an Eiszeit nicht zu denken war. Und die rabenschwarzen Ehemaligen des SC 07 Bad Neuenahr kickten sich WM-mäßig warm.
Eine große Abordnung war aus der Grafschaft angereist: die Nierendorfer mit Jugendprinzessin Jennifer I., die Ringener "Wendböggele" und die Junggesellen aus "Lantesche" sowie Oeverich-Niederich. Das Abi fast in der Tasche, konnten sich die Schüler vom Calvarienberg und dem PJG "bad taste" - schlechten Geschmack - ruhig leisten.
Starke Männer, lecker Mädchen, kalte Füße, aber im "Hätze Sunnesching": Alles, was die Ahrweiler KG zu bieten hat, machte mit: kleine, mittlere und große Funken, Kinderelferrat, Männerballett, Fuß- und Tanzkorps der Stadtgarde, Senat und Elferrat.
