Beim 24. Manöverball kommen die Jecken voll auf ihre Kosten

Linz. (khd) "Mer bruche keene, der us säät, wie mer Fastelovend fiere däät!" Damit sprach die "Nice Partyband" den Jecken im Saal des Hotels Weinstock aus dem Herzen, die der Einladung des Stadtsoldatencorps Rut-Wiess zum 24. Manöverball gefolgt waren.

Getreu dem Bläck-Fööss-Hit "Einmol em Johr kütt d'r Rhing us em Bett, nämlich dann wenn hä Huhwasser hätt", war es dem Fluss dieses Jahr erstmals gelungen, für eine Verschiebung der legendären Linzer Karnevalsparty zu sorgen.

In die Knie gezwungen hatte er die staatsen Kääls der Bunten Stadt am Rhein aber nicht. Und so zogen die Mitglieder des Corps gegen 21 Uhr in einen vollen Saal ein. Dort fühlten sich reiche Scheichs samt Haremsdamen pudelwohl in der brodelnden Hitze, die auch etliche Marienkäfer von der Winterstarre befreit hatte.

Nur der Froschkönig mit seinem dicken Kostüm wäre wohl am liebsten gleich wieder in seinen kühlen Brunnen gehüpft. Auch Biene Willy hatte trotz der Minusgerade im Rheintal seinen Korb verlassen, seine Maja musste er allerdings in dem dichten närrischen Treiben lange suchen, bis er sie wiederfand.

Gemeinsam mit den anderen bunt kostümierten Jecken feierten sie die Darbietungen der "Pöppche" von der Kolpingfamilie Rheinbrohl, der Prinzengarde aus dem benachbarten Kasbach sowie der "Tanzbärchen", die ebenfalls aus Rheinbrohl angereist waren.

Im wahrsten Sinne Kopf stand der Saal, als Kommandant Markus Paffhausen und Literat Jupp Reuter mit Speedy I. "vum Elferrat" den närrischen Herrscher der Strünzer-Jecken ansagen konnte.

Sigg an Sigg standen die Narren, als die Tollität im Prinzenlied verkündete: "Mem Hätz op jück und total verrück, trecke mir von Saal zu Saal!" Unterstützt wurde Speedy I. nicht nur von seinen Adjutanten und den Jubiläums-"Cremeschnittchen" um Kommandant Jürgen Pappendorf. Auch die Blau-Wiessen hatten die Tollität mit ihrer "Bla-Wi-Tro"-Truppe und der Jugendtanzgruppe beim Zoch durch die Säle begleitet.

"Es ist toll, auf ein so närrisches Publikum blicken zu können", erklärte Speedy I. begeistert. Dabei hatte der Manöverball noch längst nicht seinen absoluten Höhepunkt erreicht. Für den sorgten die Stadtsoldaten kurz vor Mitternacht mit ihrer Männertanzgruppe, die vor allem die Herzen der weiblichen Jecken im Saal höher schlagen ließ.