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Eine Tortur für die Lachmuskeln

Eine Tortur für die Lachmuskeln

Linzer geraten mit ihrem "Höppefüssje" völlig außer Rand und Band

Linz. "Mir kriejen d''r Hals nit voll, sin völlig raderdoll. Maat kräftig mit, dann han mir all` ne schöne Zick!" Diese musikalische Aufforderung von ihrem Prinz Martin I. ließen sich die Linzer Jecken bei der Prunksitzung der Großen Linzer KG im Hotel Palm nicht zwei Mal sagen. Sie sangen den Karnevalschlager von ihrem "Höppefüssje" so lauthals begeistert mit, dass "Mir fiere Fasteleer" durch die Bunte Stadt weit über den Rhein bis in die Eifel zu schallen schien.

Auch ohne sein berühmtes "Lümche" (Läppchen) drömmerüm ze binde, hatte es die Linzer Tollität wieder hingekriegt - eine Riesenwelle der Begeisterung schwappte ihm entgegen und die bunt kostümierten Jecken gingen bei seinem verdötschten Kurzprogramm üwwer Bänk un Stöhl.

Kein Wunder, hatte sie "Ne bergische Jung", der Diakon Willibert Pauels als Eisbrecher, doch bestens eingestimmt. Nicht zu bremsen war die Tanzgruppe des Husarencorps Grün-Weiss mit dem Tanzpaar Valeska Ritzdorf und Paul Marx. "Da muss man Angst haben, dat sich et Valeska da oben mal verfliecht, so hoch wie die Junge die werfe", kommentierte der Präsident der Großen Linzer KG, Alfons Daub, begeistert die akrobatischen Tanzeinlagen.

Die präsentierten auch das Jugendtanzcorps der Blau-Wiessen Funken und die Linzer Hunnen, die auf ihrer Zeitreise im Mittelalter gelandet waren. Für eine Tortur der Lachmuskel waren wiederum "Die usem Vürjebirch" zuständig, die im Stil des Colonia-Duetts als "Tänzer vom Westerwald" oder als "Treckertrucker" den Jecken die Tränen in die Augen trieben.

Aber viele auswärtige Kräfte benötigen die Linzer bekanntlich nicht bei dem närrischen Potenzial ihrer Corps. Und so wurde Martin I. Zeuge, wie das Fanfarencorps mit köllsche Leedcher rheinische Stimmung pur verbreitete. Die erste Rakete des Abends erntete die Damentanzgruppe der Grün-Weißen Husaren für ihren verführerischen Disco-Tanz.

Zu seinem Ersatz-Tambourmajor ernannte Heinz Lück vom Musikzug der Stadtsoldaten Martin I., während er nicht nur mit nem "Kölsch un nem lecker Mädche" das Stimmungstherometer auf einen neuen Höhepunkt trieb.

Da war die von Wolli Klein zusammengestellte Sitzung noch nicht einmal zur Hälfte gelaufen. Und man musste sich fragen, wie die Jecken die vor ihnen liegenden gut drei Stunden mit Darbietungen der "Indianer" vom Scooter-Team, des Garde-Corps Grün Weiß Köln, der Schweren Artillerie Rut-Wiess, der Roten Husaren und des Elferrates unbeschadet überstehen sollten.

Aber wie heißt es beim "Höppefüssje": "Dat mät doch nix, dat is doch jarnit schlimm. Do binge m''r e Lümche dröm, dat krieje mir wider hin."