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Der Elferrat steckt in Mülltonnen und singt

Der Elferrat steckt in Mülltonnen und singt

Tolle Stimmung im "Lachenden Kurhaus" in Bad Honnef - Zugabe-Rufe und donnernde Raketen aus dem Publikum

Bad Honnef. (hoh) "Das ist der Wahnsinn" schallte es immer wieder donnernd durch den Kurhaussaal. Sieben Senatoren der Karnevalsgesellschaft Ziepches Jecke standen im Wolfgang Petry-Outfit auf der Bühne und sangen dessen Erfolgshits, unterstützt von den Stimmen des bunt kostümierten närrischen Publikums, das die Hände zur Decke streckte.

Nicht minder heiß ging es beim Klamauk des Damenkomitees Ziepchen um die neue Präsidentin Monika Schneider zu. Als fesche Tanzgirls fegten die Rhöndorferinnen über die Bühne.

Und auch als Mitglieder des Elferrates in "singenden Mülltonnen" auf die Bühne gerollt wurden und dann zu dem 60er-Jahre-Hit "Manamana" die Deckel öffneten und ihre Köpfe herausstreckten, da gab es für die Jecken kein Halten mehr.

Ihre frenetischen Zugabe-Rufe dokumentierte ihre Begeisterung ebenso wie die donnernden Raketen, die sie nach den Dreierkommandos des Sitzungspräsidenten Udo Krahe immer wieder steigen ließen.

Dass das rot-weiße Tanzcorps der KG die gute Laune mit seinen Tänzen noch steigerte, das ist beim "Lachenden Kurhaus" der Rhöndorfer Karnevalisten so selbstverständlich wie die herrliche Bühnenkulisse vom Ziepchesplatz und die großen Bilder mit historischen Motiven aus dem Heimatort.

Doch es stand noch eine Fülle weiterer karnevalistischer Highlights auf dem Programm. Zum Auftakt hatte das Longericher Musikcorps "Alt Lunke" den Elferrat in den Festsaal gespielt, zum Beginn der zweiten Halbzeit übernahmen die Musiker des Spielmannszugs TV Eiche diesen Part.

"Zwei Verdötschte", "de Putzfrau us Ründeroth", der "Archivar vom WDR", "Et Schnäuzer Duo", "Ne Bundeswehrsoldat" und der Millowitsch-Parodist Oliver Hoff waren weitere Garanten dafür, dass die Stimmung immer weiter stieg.

Kaum noch zu überbieten waren die akrobatischen Tänze der Zunft-Müüs, die Überraschung zur Mitternachtsstunde. Zum Abschluss servierten die Rhöndorfer ihren Gästen mit der Musikgruppe "de Botzedresse" noch einen weiteren Knaller.

Im Verlauf des Abends ehrten die Ziepches Jecke einen Bürger ihres Stadtteils in besonderer Weise. Sie holten Josef Aenstoots auf die Bühne, Deutschlands ältesten Schülerlotsen.

Auch WDR-Moderator Thomas Heyer, Senatsmitglied der Rhöndorfer KG, hatte dies im Dezember zum Thema in seiner "Aktuellen Stunde" gemacht. Als Heyer den Schülerlotsen damals fragte, was er denn mache, wenn er keine Kinder über die Straße geleitet, kam die Antwort des 88-Jährigen spontan: "Dann kümmere ich mich um die alten Leute im Ort." Mit seinem Auto fährt er sie zum Arzt, zu Einkäufen oder ins Café.

Für sein Engagement zeichneten die Ziepches Jecke ihn mit dem Sessionsorden aus. Senatspräsident Karl Jakobs überreichte ihm ein Präsent und mit hundertstimmigen donnernden Alaaf-Rufen ehrte ihn das närrische Volk.