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Rosenmontagszug in Unkel: Jeck im Straßenkarneval

Rosenmontagszug in Unkel : Jeck im Straßenkarneval

Heidewitzka Herr Kapitän“ schmetterte das Tambourcorps „Rheinklänge“, dabei war keine der 30 Gruppen, die der KG Unkel nicht eingerechnet, im Müllemer Bötche zum Rosenmontagszug der Kulturstadt am Rhein nach Scheuren-Nord geschippert.

„Über die Honnefer Straße ging es von dort zunächst Richtung Dom und dann über die B 42-Brücke am Schröter Kreuz vorbei, unter der großen Unterführung hindurch die Siebengebirgsstraße entlang Richtung Altstadt. Nicht erst dort wurde die Narrenschar mit lauten Alaaf- und Kamelle-Rufen empfangen. Der Zugweg war gesäumt von bunt kostümierten Jecken, die fasziniert die fantasievollen Gruppen bestaunten und bei angenehmen 15 Grad ausgelassen feierten.

Gleich mit 80 Zirkus-Kräften vom niedlichen Äffchen über Löwen und Tiger bis hin zum Zebra, von den zahlreichen Clowns ganz zu schweigen, verfolgte die Gruppe die dampfenden Fleischtöpfe der „Stammköche“. Eisbären, Pinguine aber auch eine gefährliche Echse waren aus dem Zoo des Kanu-Clubs ausgebrochen, während der Kaiser aus China mit seiner Tochter Pingpong, mit Lukas, Jim Knopf und dem Löwe mit dem Fliewatüüt angereist war.

Das geflügelte Musenpferd Pegasus hatte dagegen märchenhaften Figuren des Reitvereins, darunter einige Einhörner, den Weg aus Bruchhausen ins Rheintal gewiesen. Nicht sehr viel weiter war die Anreise des Indianerstamms der Heisterer Möhnen-Squaws gewesen, die für ihre Krieger gleich ein großes Tipi samt Totempfahl mitgenommen hatten. Dass ihr Häuptling am Lagerfeuer die Friedenspfeife gestopft hat, um diese mit den „windigen“ Unkelern zu rauchen, wollte Obermöhn Gerda Buchholz allerdings nicht bestätigen.

„Überall ist Afrika“ war die Devise der Jecken die mit allerlei Getier aus Savanne und Urwald im Kindergarten Sankt Pantaleon Asyl gefunden hatten. Hinter ihnen tanzte die Rheinbreitbacher Burggarde durch die Straßen, die Kinderprinzessin Heidi I. eskortierte. Nachdem die Unkeler Tollität, Carolina I. mit ihren Pagen samt Majoretten, Bläsercorps und Elferrat tags zuvor am Karnevalszug des Nachbarorts teilgenommen hatte, stattete ihr Heidi I. mit ihren Paginnen Finja und Fiona nun den Gegenbesuch ab.

Dabei hatte sie auch gleich ein paar Basketball-Cracks mitgebracht, die hinter ihrer Hofburg emsig Korbleger und Dunks vorführten. Da hatten die wilden Reiter von Attila dem Hunnenkönig keine Chance, einen Ball zu ergattern. Und dass sie keine der vielen Pusteblumen oder gar ein schon gelb erblühtes Löwenzähnchen aus der „Herzblättchen“-Gruppe das Herz brachen, darüber wachte Königin Greka mit ihren Kriegerinnen.

„Mir all sin Unkel, mir all sin die KG. Mir stonn all zesamme“, freute sich KG-Vorsitzender Manfred Himmelbach, als auch er nach den Mini-Sternchen und dem Bläsercorps zusammen mit dem Elferrat die blaue Hofburg von Carolina I. passierte. Über 40 Minuten hatte die Prinzessin die Zugteilnehmer an sich vorbeiziehen lassen, dann konnten die Unkeler am helllichten Tag drei „Sterne“ auf ihrer Bahn durch die Stadt strahlen sehen, wobei sich aus der Höhe wahre Sturzbäche an Kamelle auf die jecken Untertanen ergossen.