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Jecke Wiever erhalten die ersten Stadtorden

Jecke Wiever erhalten die ersten Stadtorden

Waltraud Linzenbach und Karin Wolf stehen im Mittelpunkt des närrischen Rathausempfangs in Unkel

Unkel. "Schon immer blieb sie Unkel treu, im Verein ist sie auch nicht neu." Mit diesem Hinweis von Stadtbürgermeister Gerhard Hausen auf die erste Trägerin des städtischen Ordens 2009 konnten die Jecken bei Unkeler Rathausempfang noch relativ wenig anfangen. Erst der Hinweis auf das Damenkomitee "Jung mit Schwung" engte am Sonntagvormittag die Zahl der Aspirantinnen ein, bis Hausen verriet: "Fast 40 Jahre immer parat, Waltraud, dat haste fein jemaat!"

Unter dem Jubel der versammelten Narrenschar nahm eine sichtlich gerührte Waltraud Linzenbach die große Auszeichnung entgegen, um sich gleich darauf zu fragen, wer außer ihr noch geehrt würde. Klar war schon nach den ersten Worten des Stadtchefs, dass es eine Unkelerin war, die es nach Scheuren "verschlagen" hatte. Kennern der Unkeler Fastelovend-Szene reichte dann der Hinweis: "In frühen Jahren - Mariechen sei Dank - sah sie die Sitzungen nie von der Bank. Kein Platz im Saal wurde für sie reserviert, sie hat auf der Schulter ihres Bruders regiert!"

Wirklich jedem im Sitzungssaal war dann klar, dass Karin Wolf, die Trainerin der "Flying Dancers", die zweite Ordensträgerin war, als Hausen verriet, dass mehr als ein Dutzend Männer nach ihrer Pfeife tanzen. Gut eine Stunde zuvor hatte Hausen mit einem dreifachen "Unkel - Alaaf" die Abordnungen der Jecken begrüßt, darunter auch VG-Chef Werner Zimmermann und den früheren Kamener Bürgermeister, Elferratsmitglied Manfred Erdtmann. Angesichts der geballten Narren-Macht suchte der Stadtbürgermeister gleich Schutz "hinter" seiner Stellvertreterin, Ihrer Lieblichkeit Gisela "von der Hüh" aus den Häusern Born und Siebicke.

Mit guten Grund: Der 2. Beigeordnete Thomas Ottersbach hatte ihn schmählich im Stich gelassen, um mit den Ratsherren zu musizieren, und der 3. Beigeordnete, Ewald Buslei, hatte sich als KG-Präsident von Anfang an auf die andere Seite geschlagen. Da blieb Hausen nicht viel anderes übrig, als auf seine eigene närrische Karriere als Elferratsmitglied zu verweisen, die er mit seinem ehemaligen Gegenkandidaten, CDU-Ratsmitglied Günter Küpper, teilt. Etwas voreilig schloss er daraus, dass die Stadt die KG im Griff habe, sodass diese ihre "Nüsele" hergeben werde, um Unkel schuldenfrei zu machen.

Über solche Vermutungen gingen Prinz Tim I., aus dem Hause Buchholz, und seine Prinzessin Kyra I., aus dem Hause Odenthal, stillschweigend hinweg. Und auch für das "Versprechen" des Bürgermeisters, er werde mit seinen Mannen erheblichen Widerstand bei der Rathauserstürmung leisten, hatten sie nur ein müdes Lächeln übrig. Größere Sorgen als die Besetzung des Schraatetempels am Karnevalssonntag bereitet ihnen noch der Zugweg am Rosenmontag von Scheuren aus.

"Nicht nur der Prunkwagen mit dem Kinderprinzenpaar und den Pagen Anna Füllenbach und Tobias Langen ist zu groß für die Unterführung an der Siebengebirgs-/Bahnhofstraße. Durch die muss aber der Rosenmontagszug von der südlichen B 42-Passage aus dieses Jahr ziehen, weil schon Mitte der Woche eine Überquerung der Bundesstraße über die Siebengebirgsstraße wegen der Bauarbeiten nicht mehr möglich ist", berichtete der Vorsitzende der KG, Klaus Conrad.

Sich erst an der niedrigeren Bahnunterführung in den jecken Zug einreihen und somit darauf verzichten, sich auch den Scheurener Bürgern in ihrem Punkwagen zu präsentieren, will das Kinderprinzenpaar aber nicht. Man darf also gespannt sein, welche jecke Lösung die Karnevalisten finden. Vielleicht fragen sie ja auch "Oma Finchen" als Nestorin des Unkeler Fastelovend um Rat. Um närrische Ideen ist die selbst ernannte Weinkönigin Josephine von und zu Schmolzbach jedenfalls nie verlegen, wie sie beim närrischen Ratsempfang erneut unter Beweis stellte.