1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Prinzenpaar der Herzen genießt die Prunksitzung

Prinzenpaar der Herzen genießt die Prunksitzung

Mehr als 400 Jecken gehen in der Erpeler Mehrzweckhalle ausgelassen über Tisch und Bänke - Jörg I. vergießt Tränen der Rührung

Erpel. "Mer fiere Karneval in Erpel am Rhing - mit Hätz un Sinn!" Dieses Motto haben die Tollitäten Jörg I. und Brigitte I. für ihre Session in der Alten und Freien Herrlichkeit ausgegeben. Und sein jeckes Völkchen ließ das "Prinzenpaar der Herzen" nicht im Stich. Bis weit nach Mitternacht verwandelte es die närrische Mehrzweckhalle in ein wahres Tollhaus.

Von rechts nach links ließen "Die Buure" die Jecken im Erpeler Gürzenich minutenlang hüpfen. Umfallen konnten diese dabei angesichts der völlig ausverkauften Prunksitzung nicht. Den Narren waren es völlig egal, ob sie Huhn oder Hahn waren, als die Euskirchener ihnen nicht nur "prima Prümmche", sondern auch "ruude Ruusen" schenkten.

Mit stürmischen Ovationen waren Jörg I. und Brigitte I. Stunden zuvor in der Mehrzweckhalle empfangen worden. Vom Tambourcorps begleitet waren sie mit ihrem Hofstaat einzogen und hatten mit einem dreifach donnernden "Erpel Alaaf" die Prunksitzung eröffnet. Voller Stolz konnten sie bei den schwungvollen Darbietungen der Kindergarde und der "Leev Pänz" registrieren, dass die Große Erpler KG keine Nachwuchssorge hat.

Tränen vergossen die Narren im Saal dann über die Verzällchen, die Oma Finchen über ihr "Hermännchen" losließ. Der trauert immer noch der schönsten Zeit seines Lebens nach, der siebenjährigen Kriegsgefangenschaft. Das aber ließ die rüstige Alte nicht verzweifeln, denn: "Wer he jebore is, is Karnevalist", sang sie das Hohelied auf das Erpeler Brauchtum.

Das steht auch bei den Linzer Nachbarn hoch im Kurs, deren Prinz Toni I. seinen "Standesgenossen" mit den Grün-Weißen Husaren einen fulminanten Besuch abstattete. Zu diesem trugen sowohl der Musikzug, als auch die Männertanzgruppe mit dem Tanzpaar Alina Schmidt und Kai Augsburger bei.

Ganz so hoch hinaus wie diese wollten die "Candygirls" vom Erpeler Möhnenclub natürlich nicht, zumal es "No milk today" gab und keiner wusste, "Where`s your mama gone!" Zuvor hatten die "Huusmeister vom Bundestag" den Jecken die hohe Politik aus Berlin anschaulich und mit vielen bissigen Seitenhieben auf Angela Merkel und ihre Frauen-Power-Truppe nahe gebracht.

"Licht aus - Spot an!" hieß es dann, als der KG-Vorsitzende Andreas Schwager eine Überraschung ankündigte. Als Trompete spielender Clown zog Dominik Arz auf die Bühne, um unterstützt von Heinz Hirzmann und Michael Steitz speziell für Jörg I. den "geliebten Papa" als wunderbaren Künstler hoch auf dem Seil tanzen zu lassen.

"Gut, dass das Licht aus war, sonst hättet ihr meine Tränen der Rührung gesehen. Denn dieses Lied zu hören, war ein langgehegter Wunsch von mir", dankte der Prinz den stürmisch gefeierten Musikern. Vorbei mit Sentimentalitäten war es dann aber, als die Stadtsoldaten mit der Prinzengarde die Bühne eroberten.

"Mit ner Pappnas jebore", ist die Tanzgruppe um Solomariechen Sarah Grins natürlich immer dabei, wenn es "jet ze fiere" gibt. Und auch sie hatte eine Überraschung parat. Nach langen Jahren präsentierten sie den Narren im Saal mit Heike Scholl und Michael Dung erstmals wieder ein eigenes Tanzpaar, das die Jecken zum wiederholten Male auf die Stühle trieb.

Damit aber war die Spitzensitzung noch lange nicht vorbei. Bauchredner "Rocky" ließ seinen Kompagnon gewohnt rabenschwarze Sprüche loslassen. Und dann wartete ja auch noch die Prinzengarde mit ihrem Showtanz auf, bevor die im Vorjahr geborene "Gulaschkapell" einen fulminanten Schlussspurt hinlegte, bei dem selbst die durchtrainiertesten Jecken die letzten Kraftreserven mobilisieren mussten.