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Auch Maasländer können echte Jecke sein

Auch Maasländer können echte Jecke sein

Drei verdiente Karnevalisten erhalten den Dankorden des Festausschusses Siebengebirge

Thomasberg. Es braucht schon etwas mehr als dichtes Schneegestöber, um einen waschechten Karnevalisten von einer so wichtigen Veranstaltung wie der Dankordenverleihung des Festausschusses (FAS) Siebengebirge abzuhalten.

Und so war die Feier-"Stunde" am Mittwochabend im Saal der Strücher KG auch das erwartete Stelldichein der Gesellschaften und Tollitäten rund ums Siebengebirge. Lediglich ein Tanzcorps aus dem Bad Honnefer Talbereich schaffte den Weg nicht und wurde durch Tanzpaar und Solomariechen der Strücher ersetzt.

Die Begrüßung der prunkvollen Gesellschaft übernahm FAS-Präsident Dieter Wittmann, der auch den Einmarsch der Gastgeber rund um Präses Christoph Weinreis einleitete. Ohne große Verzögerung läutete dieser gleich das karnevalistische Rahmenprogramm ein, dass der Verleihung die Atmosphäre einer Sitzung verlieh.

Höhepunkt des Treffens war planmäßig die Verleihung des Dankordens des FAS, "die höchste Auszeichnung, die wir haben" wie Wittmann betonte. Ein jährlich neu gewählter sechsköpfiger Verleihungsausschuss entscheidet über die Vergabe der 1964 ins Leben gerufenen Auszeichnung für besondere Verdienste und Jubiläen.

Bisher gibt es 137 Ordensträger, von denen viele der Verleihung beiwohnten und drei Karnevalisten in ihre Reihen aufnahmen. Wittmann übernahm die Laudationes auf die neuen Ordensträger, bemüht bis zuletzt Spekulationen über deren Identität zu nähren - selbst die Geehrten wussten nicht, was ihnen bevorstand.

Dementsprechend fielen die Reaktionen von Heike Scheel, Präsidentin des Damenkomitees der "Löstige Geselle" Bad Honnef, Maria Reusch, Präsidentin des Damenkomitees der Strücher KG und Ottmar Rinschede, Präsident der Niederdollendorfer KG "Mir brängen et fädig" aus.

"Ich bin platt," sagte etwa Reusch, die natürlich ein echtes Heimspiel hatte. Die gebürtige Maasländerin "aus dem Öcher Bergbaugebiet hat sich seit ihrem Herzug 1981 in ihre neue Heimat und besonders den rheinischen Karneval verliebt", so Wittmann.

Mit Scheel und Rinschede ehrte der Festausschuss zwei echte Urgesteine der Königswinterer beziehungsweise Honnefer Brauchtumspflege.

Die Übergabe der Orden erfolgte durch das Siebengebirgsprinzenpaar Dieter I, und Marion I., die ersten Gratulanten waren die Bürgermeister Wally Feiden und Peter Wirtz. Eine besondere Ehrung wurde auch noch drei weiteren Damen der Strücher KG zuteil.

Clara Huhn, Christel Damm und Waltraud Landsberg sind seit 40 Jahren im Damenkomitee aktiv und erhielten dafür den Orden des Bund Deutscher Karneval (BDK) in Gold. Nach der Session 2005/06 werden sich die drei aus dem Komitee zurückziehen, so dass der Orden gleichzeitig ein für ihr Engagement angemessenes Abschiedsgeschenk ist.