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Weiberfastnacht in Königswinter: Jecke Wiever waren in bester Feuerlaune

Weiberfastnacht in Königswinter : Jecke Wiever waren in bester Feuerlaune

Das Siebengebirge in Frauenhand: Auch in Eudenbach, Vinxel, Thomasberg, Oelinghoven und Oberpleis waren die Wiever raderdoll.

Vinxel. Die Heizung im Festzelt auf dem Vünftzailplatz war an diesem Nachmittag definitiv überflüssig: De Dilledöppchen um Präsidentin Bianca Lehnen-Hinkelmann hatten für die Veußeler Weibersitzung ein Programm zusammengestellt, bei dem es der Jeckenschar auf den Bänken nur warm ums Herz werden konnte. Gleich sieben Programmpunkte hatte das zehnköpfige Damenkomitee der KG Vinxel seit Sommer einstudiert – und sich dabei besonders ins Zeug gelegt: Schließlich ist die amtierende Prinzessin Heike I. ein echtes Dilledöppche. Als Piratinnen legten die Damen ihren Tanz aufs Parkett, die Geistinger Garde, das Bockerother Dreigestirn und die Alten Kameraden aus Oberkassel heizten im Festzelt zusätzlich ein. Und wer dann noch nicht ins Schwitzen gekommen war, konnte sich beim Auftritt von Schlagersänger Steve Alan tänzerisch ins Zeug legen: Alle zwei Jahre ist der Musiker, der mittlerweile auch auf Mallorca auftritt, im Vinxeler Festzelt zu Gast. „Er ist sozusagen ein Freund des Hauses“, sagt Präsidentin Lehnen-Hinkelmann mit einem Augenzwinkern.

Oberpleis. Was tun, wenn der Geldautomat partout kein Geld herausrücken möchte? Stattdessen das Reden anfängt und indiskrete Fragen stellt? Etwa so: „Für diese Hose haben Sie tatsächlich 100 Euro ausgegeben?“ Zunftfrau Alex Lichtenberg lieferte sich bei der Weibersitzung in der Aula des Schulzentrums Oberpleis einen witzigen Schlagabtausch mit dem sprechenden Bankomaten, bei dem sie am Ende ohne Hose, ohne Schuhe und obendrein auch ohne Geld da stand. Handgemachte Sketche am laufenden Band lieferten die Zunftfrauen Pleeser Wind vor der fantasievoll kostümierten Damenriege in der Aula ab – die sich ihrerseits mit tosendem Applaus revanchierte.

Sitzungspräsidentin Conny Klein hatte vorab das Motto ausgegeben: „Die wildesten Indianer sind die vom Stamm des Pleeser Wind.“ Vom Banküberfall, Gewürz-Gurken-Geplauder, einer Sackmodenschau bis zur Hitparade hatten sich die Zunftfrauen wieder so einiges einfallen lassen. Julia Vedders griff zum Mikrofon und stellte zu den Klängen von Namikas „Je ne parle pas français“ eindrucksvoll unter Beweis, was passiert, wenn man die kölsche Sproch nicht beherrscht. Erst am Abend mischten sich dann auch die Mannsbilder unters Publikum: Zu Prinzessin Barbara I. – selbst Zunftfrau – gesellte sich Prinz Witaly I. mit der Narrenzunft Oberpleis, den Zunftsternen und den Blau-Weißen Funken.

Eudenbach. Hippies und Harlekine, hübsche Rehe, funkelnde Clowns und nicht zu vergessen Phönix aus der Asche – eine neunköpfige Damentruppe mit Federschmuck – erlebten am Donnerstag in der ausverkauften Eudenbacher Mehrzweckhalle ein Programm, das es in sich hatte. „Seit Oktober haben wir am Programm gearbeitet“, sagt Tatjana Kluth-Westphal, Präsidentin der Amazonen drink us. Eigentlich zählen zwölf Damen zu der Truppe, krankheitsbedingt jedoch musste auf zwei Amazonen verzichtet und das Programm ein wenig abgeändert werden. „Aber das kriegen wir hin“, sagte Kluth-Westphal. Und ob.

Jede Menge eigene Sketche hatten die Eudenbacherinnen in petto, darunter den eigens für Prinzessin Birgit I. verfassten Flohmarkt-Sketch, der die Vorliebe der Tollität für Trödelmärkte aufs Korn nahm. Bevor die dann samt Prinz Guido I. am Abend in die Mehrzweckhalle einzog, legten die Amazonen noch ihren Abschlusstanz aufs Parkett: Mit wirbelndem Charleston ging es zu den Musikklängen des Songklassikers „Americano“ mitten im Oberhau zurück in die wilden 20er Jahre.

Oelinghoven. Als hätte es nie eine Pause gegeben, zeigten sich die Löstigen Höhner von de Luterbach bei ihrer Weibersitzung von ihrer allerbesten Seite. Weil im Dorfgemeinschaftshaus in Oelinghoven der Brandschutz auf Vordermann gebracht werden musste, war die Veranstaltung im vergangenen Jahr ausgefallen. Für den Thomasberger Saal konnten nicht genug Karten verkauft werden. Jetzt war das alles vergessen. 110 jecke Wiever amüsierten sich im Oelinghovener Gürzenich bei den Sketchen der zehn Höhner unter der Leitung der Sitzungspräsidentinnen Angelika Arnold und Erika Reinhardt sowie von Ehrenpräsidentin Erna Lehmacher wie Bolle. Köstlich Waltraud Gilgen mit Schnauzbart als Chef, der eine neue Sekretärin sucht.

Und sie in Person von Martina Bruns findet. Sehr zum Ärger seiner Ehefrau Ulrike Knott-Arnold. Kaum hatte sich der Applaus für diese Nummer gelegt, marschierte auch schon die Beueler Wäscherprinzessin Ariane mit Obermöhn Ina Harder und ihrem großen Gefolge zu Willi Ostermanns „Rheinische Lieder, schöne Frau'n beim Wein“ in den Saal ein. Im Schlepptau hatten sie einen guten alten Bekannten in Königswinter – Bonns OB Ashok Sridharan. Die Weiber hatten ihm am Morgen den goldenen Schlüssel des Beueler Rathauses abgeluchst. Der OB schaute zwar etwas skeptisch drein, fügte sich aber notgedrungen in sein Schicksal. Die Oelinghovener Weiber zeigten sich solidarisch: Mit einem kräftigen Alaaf wurden die Beuelerinnen willkommen geheißen.

Thomasberg. Auch im Franz-Unterstell-Saal wurde den jecken Weibern ein toller Nachmittag geboten. Zwischen den Sketchen, die auch hier sämtlich von Eigengewächsen der Strücher KG gespielt wurden, hielt man an den in den letzten Jahren eingeführten drei Musikblöcken fest, in denen die Frauen ausgelassen im Saal und auf der Bühne tanzten. Der eine oder andere Jeck nutzte die Pause aber auch für eine Zigarette auf dem früheren Schulhof. Nach dem Einmarsch und den Tanzvorführungen der Sterne und Sternchen nahm Claudia Bellinghausen die Weiber im Saal mit auf eine Kreuzfahrt. Anschließend widmeten sich Stefanie Remig und Gaby Burkamp in ihrem Zwiegespräch dem „Modernen Leben“ und brachten damit den ganzen Saal zum Lachen.