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Mädchensitzung in Dollendorf: Männliche Macken im Visier

Mädchensitzung in Dollendorf : Männliche Macken im Visier

Die Mädchensitzung der Jecken Weiber Dollendorf strapaziert die Lachmuskeln mit hausgemachten Sketchen.

„Ist das schön, euch alle verkleidet zu sehen“, begrüßte die Vorsitzende der Jecken Weiber Dollendorf, Christa Sülzen, auf der Mädchensitzung die Damenschar. Eine Gruppenbildung war tatsächlich in der Turnhalle der Niederdollendorfer Grundschule nicht zu übersehen. Da gab es Cowboydamen mit Hut und angedeuteten Revolvern im Gürtel, einen Märchenwald mit kunterbunten Fabelwesen und bekannten Figuren, eine Gruppe Katzendamen und eine Tischreihe voller Mäusemädchen. „Wie gut, dass die Katzen die Mäuse noch nicht entdeckt haben“, so Sülzen mit einem Augenzwinkern.

Im Fokus des Schabernacks standen immer wieder die Männer. Die anwesenden Herren ertrugen die humoristischen Seitenhiebe mit stoischem Lächeln. „Frauen reden doppelt soviel wie Männer“, schallte es von der Bühne. Die Begründung kam prompt: „ Frauen müssen eben alles zweimal sagen, damit die Männer sie verstehen“.

Die elf jecken Weiber aus Dollendorf hatten wieder einmal zahlreiche Sketche, Anekdötchen und sogar einen Tanz einstudiert. Die Proben dafür hatten im Herbst vergangenen Jahres begonnen. Die Zeit bis zum Auftritt war recht knapp. „Die Themen für die Sketche entstehen manchmal ganz spontan beim geselligen Zusammensein“, sagte Sülzen. „Unser Bühnenprogramm ist hausgemacht.“

Liebenswerte Einblicke in Alltagssituationen

Die Sketche offenbarten liebenswerte Einblicke in unterschiedliche Alltagssituationen. Herrlich und für viele Frauen offensichtlich absolut nachvollziehbar war der Sketch „Wechseljahre“ – gemeint war der Wechsel des Göttergatten von der Berufstätigkeit ins Rentendasein. Donnerndes Gelächter bei Ankündigung dieses heiklen Themas bestätigte: Es waren viele Betroffene Frauen im Saal. „Stellt euch vor, die Kerle fangen plötzlich an, für dich zu denken“.

Das bedeute, der Ehefrau werde ständig souffliert, was sie als nächstes tun müsse. Etwa beim Aussteigen aus dem Auto: „Liebling, schnall dich ab und mach dann zum Aussteigen die Tür auf“, so die gutgemeinte männliche Anweisung. „Ja, als ob ich bislang immer angeschnallt und mit dem Autositz auf dem Rücken ausgestiegen wär“, tönte Frau in den Saal. Schlimmer noch, Männer in Rente fingen plötzlich an zu kochen.

Nicht, dass das Essen nicht schmecke, aber die Küche säh aus. Katastrophe. Auch um den Orientierungssinn der Männer sei es nicht zum Besten bestellt. Männerkühlschränke müssten erfunden werden, die stets in Augenhöhe montiert, sehr breit, aber nur zehn Zentimeter tief wären. Denn Lebensmittel aus der zweiten Reihe würden Männer ohnehin nie finden. Der hinreißende Klamauk um männliche Macken forderte die Lachmuskeln der Mädels aufs äußerste.