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3000 Jecke feierten auf dem Siegburger Markt

3000 Jecke feierten auf dem Siegburger Markt

48 Besucher landeten in Kliniken. In Augustin versorgten die Malteser 34 Betrunkene. Positive Zwischenbilanz gab es in Rheinbach.

Rhein-Sieg-Kreis. (voa/mic/sax) "Und dann die Hände zum Himmel, komm lasst uns fröhlich sein." Getreu dem Ohrwurm der Kolibris ging es am Donnerstag ab vor der Bühne auf dem Siegburger Markt. Da wurde getanzt, geschwoft und mitgesungen, was die Stimmbänder hergaben.

Einpeitscher Friedemann Geisler auf der Bühne war völlig baff: "Ich hätte nie gedacht, dass bei dem schlechten Wetter so viele Jugendliche kommen." Trotz Nieselregens feierten Tausende mit bei der Weiberfastnachtsparty auf dem Marktplatz. Weniger gut war indes die Stimmung bei den Rettungskräften: Die hatten mehr zu tun als noch im Jahr zuvor.

In Zahlen hieß das: "Mit rund 3000 Teilnehmern kamen etwa 1500 Jugendliche weniger als noch im vergangenen Jahr", sagte Wolfgang Hohn, Sprecher der Stadt Siegburg. Dafür sei es aber auch ruhiger rund um den Markt zugegangen. Das schlug sich allerdings nicht in der Zahl der Rettungseinsätze nieder: Am Donnerstag bedurften deutlich mehr Partygäste medizinischer Hilfe als noch 2011. Bis zum Ende der Party unter freiem Himmel hätten 91 der Feiernden versorgt werden müssen, erklärte Rudolf Mrosek, Sprecher des DRK Rhein-Sieg. 48 mussten sogar ins Krankenhaus gebracht werden.

Zum Vergleich: Im Jahr 2011 hatten sich die Rettungssanitäter um 83 Partygäste kümmern müssen. Dagegen konnte sich Theo Happe, Einsatzleiter der Polizei, über einen vergleichsweise gesitteteren Verlauf freuen: "Sieben Personen mussten ins Gewahrsam genommen werden." Das seien weniger als im Jahr zuvor gewesen. Gegen 14 Partygäste erstatteten die Beamten Anzeige, etwa weil sie in Schlägereien verwickelt waren oder gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben.

In Sankt Augustin steppte vor dem Rathaus der Bär, gut 3500 junge Leute rockten ab bei der Weiberfastnachtsparty. Die "Marktplatte" bebte, und von überall her aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn kamen die jungen Leute angereist. Die "Platte", immer noch Synonym für das Sankt Augustiner Zentrum und zumindest an Weiberfastnacht ein beliebter Treffpunkt. "Tanzen statt torkeln" lautete das Motto.

Gleichwohl hatten sich Gruppen ihr Plätzchen gesucht, um Pittermännchen zu leeren. Für so manchen war die Party schon recht früh zu Ende - im Zelt der Malteser. Harte Sachen waren zwar tabu auf der abgesperrten Partymeile, aber vor dem Einlass kreisten Whisky- und Wodkaflaschen, mal mit, mal ohne Cola.

Ernst wurde es nach Partyende leider doch noch in der Stadtbahnlinie 66. Dort kam es zu einer Schlägerei, an der mehrere Personen beteiligt waren. Die Bahn musste in Hangelar-West gestoppt werden. Die Polizei trennte die Krawallmacher. Eine Person musste laut Polizei verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. "Insgesamt ist es auf der Marktplatte ruhiger gewesen als 2011", zog Niklas Körber, Vorsitzender des Veranstalters Stadtjugendring, eine positive Bilanz. 34 Betrunkene mussten die Malteser versorgen, sieben wurden ins Krankenhaus gefahren. Zehn Personen erhielten einen Platzverweis.

Polizei und Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollierten in Rheinbach die Einhaltung von Glasverbot und Jugendschutz in der Innenstadt. Insgesamt waren zehn Polizeibeamte im Einsatz, sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes, vier Feuerwehrleute und zwei Einsatzkräfte des Rettungsdienstes der Malteser.

Die Bilanz gegen Mittag war deutlich unauffälliger als noch vor einigen Jahren, wie Bürgermeister Stefan Raetz und Polizei-Wachleiter Manfred Wichler feststellten. Es seien zwar einige Platzverweise ausgesprochen worden, aber insgesamt hätten sich die jungen Leute inzwischen auf die Regeln eingestellt und sie akzeptiert.