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Gut 3500 junge Leute rockten ab bei der Weiberfastnachtsparty in Sankt Augustin

Gut 3500 junge Leute rockten ab bei der Weiberfastnachtsparty in Sankt Augustin

In Sankt Augustin versorgten Malteser 34 Betrunkene.

Sankt Augustin. Die Straßen im Zentrum waren so gut wie leer gefegt. Nix los in Sankt Augustin, sollte man meinen. Im Gegenteil: Vor dem Rathaus steppte der Bär, gut 3500 junge Leute rockten ab bei der Weiberfastnachtsparty. Die "Marktplatte" bebte, und von überall her aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn kamen die jungen Leute angereist. Die "Platte", immer noch Synonym für das Sankt Augustiner Zentrum und zumindest an Weiberfastnacht ein beliebter Treffpunkt.

Und das selbst bei fiesem Sprühregen. "Wenn nicht jetzt, wann dann", grölten die Partygäste aus vollem Halse mit. Feucht war's und dennoch war die Stimmung fröhlich, selbstverständlich auch feucht-fröhlich. "Tanzen statt torkeln" lautete das Motto. Gleichwohl hatten sich Gruppen ihr Plätzchen gesucht, um Pittermännchen zu leeren. Für so manchen war die Party schon recht früh zu Ende - im Zelt der Malteser. Harte Sachen waren zwar tabu auf der abgesperrten Partymeile, aber vor dem Einlass kreisten Whisky- und Wodkaflaschen, mal mit, mal ohne Cola.

Sicherheitskräfte kontrollierten an den Eingängen zur Partyzone. Wer 16 und älter war, erhielt ein Bändchen, das ihn legitimierte, Bier zu trinken, Jüngere erhielten kein Bändchen und auch kein Bier. Polizisten und die Mitarbeiter des Augustiner Ordnungsamtes sahen nach dem Rechten, unterstützt vom Veranstalter, dem Stadtjugendring, sowie Helfern und Pädagogen vom Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen und städtischen Mitarbeitern des Jugendamtes.

Erstaunlich zu welcher Musik die zahlreichen Häschen, Bienen, Rocker oder Bären tanzten: In anderen Lebenslagen ein absolutes "no go", aber an Karneval hüpfen sie sogar zu "Humba, humba, humba täterä" oder den Beats von "Schatzi schenk mir ein Foto". Irgendwo war auch ein Regenschirm zu sehen, ansonsten reichte den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Kopfbedeckung. "Regen ist doch egal, wir sind hier, um zu tanzen und Spaß zu haben, und den haben wir", sagte der 16-jährige Felix im Bärenkostüm.

Ernst wurde es nach Partyende leider doch noch in der Stadtbahnlinie 66. Dort kam es zu einer Schlägerei, an der mehrere Personen beteiligt waren. Die Bahn musste in Hangelar-West gestoppt werden. Die Polizei trennte die Krawallmacher. Eine Person musste laut Polizei verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. "Insgesamt ist es auf der Marktplatte ruhiger gewesen als 2011", zog Niklas Körber, Vorsitzender des Veranstalters Stadtjugendring, eine positive Bilanz. 34 Betrunkene mussten die Malteser versorgen, sieben wurden ins Krankenhaus gefahren. Zehn Personen erhielten einen Platzverweis.