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Im "Hätze" und am Himmel Sonnenschein

Im "Hätze" und am Himmel Sonnenschein

Mehr als 1 000 Teilnehmer reihten sich in den Hennefer Rosenmontagszug ein. Jecke feiern kräftig am Straßenrand und sammelten fleißig Kamelle.

Hennef. Wir können uns gar nicht mehr erinnern, wann wir das letzte Mal so schönes Wetter bei einem Rosenmontagszug hatten. Irgendwer sagte, dass muss 1978 gewesen sein", sagte Christoph Morell.

Der Präsident der Großen Geistinger KG stand auf dem Prinzenwagen, lachte mit der strahlenden Sonne wahrlich um die Wette und ließ den gesamten Hennefer Rosenmontagszug an sich vorbei defilieren, bevor sich der Wagen ihrer Majestät in der Warth ebenfalls in den jecken Lindwurm mit einreihte.

Fotos Mehr Bilder vom Hennefer ZugMit Leopardenfellmützen und afrikanisch anmutenden Gewändern sah das Gefolge von Prinz Jörg II. und Agnes I. zwar eher aus, als hätten sie Urlaub im Dschungelcamp gemacht. Wer genau hinschaute, sah allerdings, dass einer Eddy-Murphy-Komödie Tribut gezollt werden sollte. "Dat iss der Prinz aus Zamunda", sagte Morell, und deutete auf den Prinzen, der mit viel Spaß an der Freunde zusammen mit seiner Prinzessin die jecke Parade abnahm und den Narren zujubelte.

Wer an der Frankfurter Straße wohnt, hatte natürlich am Montag einen Logenplatz, und konnte den Zug mit seinen mehr als 1 000 Teilnehmern, aufgeteilt in 39 Gruppen mit insgesamt 21 Mottowagen in aller Ruhe vom Fenster aus verfolgen. Der Großteil der Narren stand aber bei dem schönen Wetter ganz nah dran und forderte immer wieder Kamelle und Strüßjer von den Akteuren ein. Die ließen sich auch nicht lange bitten und sorgten für den einzigen Regen des Tages: den Kamelle-Regen.

Die KG "Quer durch de Waat" war am Montag mit Sicherheit die süßeste Versuchung, seitdem es Rosenmontagszüge gibt. Als überdimensionierte Tortenstücke waren sie die Sahneschnittchen des Tages. Gewohnt zackig reihten sich die Hennefer Stadtsoldaten in den Zug ein und sorgten mit ihren blau-roten Uniformen für ein farbenfrohes Bild. Als Marine-Clowns stach die Fidele Flotte aus Dondorf in die närrische See und war ein Garant für Frohsinn unter den Jecken, während die Sportfreunde aus Hennef als riesige, rot-weiße Pilze durch die Menge flanierten.

Auch die Pappnasen durften nicht fehlen, die, wie in jedem Jahr, dafür sorgten, dass es auch an Clowns im Hennefer Zug nicht mangelte. Die Karnevalsfreunde der Stadt Blankenberg thronten zwar auf Iglus und beschworen für Hennef die Eiszeit. Der stahlblaue Himmel, der strahlende Sonnenschein und die angenehmen 10 Grad Celsius standen aber ganz und gar nicht für eine eisige Apokalypse.

Als Gegenpol zu diesen Blankenberger Eskimos kam die 1. Hennefer KG mit ihrem Präsidenten Frank Rondorf in feurigen Kostümen daher. Unter dem Motto "Feuer und Flamme" wurde es so manchem Jecken warm ums Herz, als die farbenfrohe Truppe die Stimmung anheizte.

Den opulentesten Wagen dürfte der Meisterstammtisch aus Altenkirchen gehabt haben. Auf einer "Titanic" bahnten sich die Nachbarn aus dem Westerwald unter dem Motto "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" ihren Weg durch ein Meer voller Narren.

Bei der KG "Fidele Otter", die als Fußgruppe unter dem Motto "Denn wenn et Trömmelchen brennt" unterwegs war, brannte nicht nur das Schlagwerk. Die "flammenden" Kopfbedeckungen waren auch sehr heiß.

Natürlich reihte sich vor dem Hennefer Prinzenpaar, wie jedes Jahr, die Wagenabordnung aus Söven in den Zug ein, so dass der Sövener Kinderprinz Cedric I. und seine Prinzessin Lea I. auch die Huldigungen der Hennefer Narren entgegen nehmen konnten und sich dafür mit reichlich Kamelle bedankten. Etwa eineinhalb Kilometer war der Hennefer Rosenmontagszug lang, und die Jecke hatten in Hennef in diesem Jahr nicht nur im Hätze, sondern auch am Himmel reichlich Sunnesching.