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Jecke machen das Bürger- zum Tollhaus

Jecke machen das Bürger- zum Tollhaus

Troisdorfer Altstädter inszenierten eine mitreißende Prunksitzung - "Orgel's Pitter", "Et Rumpelstilzche", "Et Botterblömsche" und die Paveier gaben sich ein Stelldichein

Troisdorf. Von "A" wie Aufzug des Elferrates bis "Z" wie Zugaben: Karneval in Rheinkultur und von anspruchsvollster Art war am Samstag bei einer der wohl beliebtesten Sitzungen der fünften Jahreszeit im Rhein-Sieg-Kreis angesagt.

Die Troisdorfer Altstädter hatten zur Prunksitzung ins Bürgerzentrum geladen. Rund 1 000 Jecke wollten sich das närrische Highlight nicht entgehen lassen und verwandelten binnen kurzem das Bürger- in ein Tollhaus.

Ob man sich am Tisch von Bürgermeister Manfred Uedelhoven in der Saalmitte umsah oder in Bühnennähe etwa beim Bundesstagsabgeordneten Uwe Göllner: Die Stimmung in den eng gestellten Tischreihen war bestens.

Das lag nicht nur an einem Programm der Extra-Klasse, sondern sicher auch daran, dass praktisch mit dem Aufzug des Elferrates um Sitzungspräsident Berthold Dölling keine Sekunde zum Verschnaufen blieb.

Schließlich wurden die Altstädter Honoratioren von der kopf- und klangstarken Ehrengarde der Stadt Köln samt Spielmannszug und Tanzpaar begleitet: Deren Darbietungen brachten das jecke Blut so richtig in Fahrt.

Dass es nicht immer die lauten Töne sein müssen, um ein närrisches Herz zu entflammen, bewies ein echtes "kölsches Original". Mit den eher sanften Melodien seines Leierkastens hat der "Orgel''s Pitter" alias Peter Kessel bereits zahlreiche Säle im Laufe der Jahrzehnte begeistert.

"Schließlich ist er im kommenden Jahr 50 Jahre im Karneval unterwegs", sagte Literat Walter Küster. Er war es auch, der den sympathischen Orgelspieler aus der Domstadt nach Troisdorf holte, wo er sich nicht nur als regelmäßiger Gast, sondern auch als Ehrenmitglied der Altstädter heimisch fühle.

Dass der "Orgel''s Pitter", der zunächst im Foyer die Kurbel schwang, später erstmals auch auf die Bühne durfte, sei für ihn eine besondere Ehre gewesen.

Auf die Bühne durfte dann das Troisdorfer Prinzenpaar Hermann II. und Bruni I. mit dem Tambourcorps Blau-Weiß Spich. Es folgten noch ein ganze Reihe von Rednern und Gruppen, die durchweg mit zum Besten gehören, was der rheinische Karneval zu bieten hat.

Längst als Spitzenkraft etabliert ist nicht nur "Et Rumpelstilzche" alias Fritz Schöps mit seinen Neuigkeiten aus dem politischen "Märchenwald".

Auch "Et Botterblömsche", "ne Reporter vum Buure Blättche", Werbefachmann Bernd Stelter und "Blom un Blömcher" provozierten eine Lachsalve nach der anderen. Brings und die Paveier sorgten dann noch dafür, dass es nicht nur beim Lachen blieb, sondern auch kräftig getanzt und geschunkelt wurde. Schon bei den ersten Tönen reckten sich die "Hände zum Himmel".