Feiern in Ludendorf nicht verboten
Ausverkauftes Haus beim Bunten Abend der "Ludendorfer Jonge".
Swisttal-Ludendorf. (kyr) Über den Bunten Abend der "Ludendorfer Jonge" wird viel spekuliert. Angeblich könne man Karten nur erben oder über ein verzweigtes Bekanntschaftsnetz bekommen. Vorverkauf oder Werbung gibt es nicht, aber alle wollen hin, Stimmung und Programm des Abends sind legendär. Mehrere hundert Swisttaler (die genaue Anzahl behalten die Jonge für sich) schafften es.
Am Samstagabend war die Bauhofhalle ausverkauft. Die Atmosphäre war trotzdem familiär. Selbst die Sicherheitsleute des Veranstaltungsservice Jürgen Johnen, die in diesem Jahr trotz Kälte vor der Halle ausharrten, sind alte Bekannte. Für den reibungslosen Ablauf des Programms sorgte Künstlerbetreuer Rainer Klein diskret von der Seite, während Dirk Lüssem als Moderator und Präsident der Jonge etliche Größen des Kölner Karnevals begrüßen durfte.
Sie kamen "mit alle Mann" vorbei, wie die 150 Aktiven der Kölner Prinzengarde, mit eigener Bläsergruppe, die Nachwuchsband "Kölsche Adler", "Et fussisch Julche" oder "Blom un Blömcher". Eröffnen aber durfte die Show die mittlere Garde der KG Freundschaftsbund Dünstekoven.
Zwischen Auftritt der Adler und Abmarsch der Garde verriet einer der Jonge dann doch noch, wie die Karten tatsächlich vergeben werden. Der Verein kennt alle Gruppen, die die Tische in der Bauhofhalle besetzen schon seit Jahren und bietet ihnen jeden Dezember eine bestimmte Menge Karten an, die nur selten zurückgewiesen werden. Mehr verrät er nicht, denn er muss weiter - zum gelungenen Abend gehört schließlich auch die Bewirtung.
Fast jeder Tisch hat sich ein Fässchen aufstellen lassen, die Ludendorfer Mädels hatten mehr als 300 Brötchen für ihre Futterkrippe geschmiert. Nur ein Schild wurde bei der Verwandlung der Fahrzeughalle in einen Festsaal wohl vergessen. An der Seite der Bühne ermahnte es: "Feiern, Zelten und Lagern verboten". Zur Beruhigung für alle Ordnungsliebhaber: Zelte waren wirklich nirgends zu entdecken.
