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Zwischen "Prädich" und "Kummelijon"

Zwischen "Prädich" und "Kummelijon"

Die Tollitäten aus dem Bornheimer Stadtgebiet feiern in Sankt Aegidius Hersel eine "Kölsche Mess".

Bornheim-Hersel. Jeck, bunt und fröhlich? Das passt natürlich auch in ein Gotteshaus, wie beispielsweise in die Herseler Pfarrkirche Sankt Aegidius. Dort versammelten sich am Sonntag die Tollitäten aus dem Stadtgebiet, um zusammen eine festliche Mundartmesse zu feiern. Passend zum Einzug stimmte der Männergesangverein Hersel-Uedorf "En unserem Veedel" von den Bläck Fööss an.

Seit mehr als zehn Jahren organisiert die Vereinsgemeinschaft Hersel-Uedorf die "Kölsche Mess" in Hersel. "Für uns ist es wichtig, die Tradition zu stärken und somit in der Karnevalszeit das Hochamt in der Mundart feiern zu können. Gleichzeitig möchten wir vor allem den jungen Besuchern die Sprache näher bringen", sagte Jürgen Morche (47), Schriftführer der Vereinsgemeinschaft.

Denn immer weniger Jugendliche würden Bönnsch oder Kölsch verstehen, geschweige denn sprechen. In der "Kölschen Mess" soll die Sprache und gerade die Atmosphäre, die damit verbunden ist, aufleben, so dass Liedgut und Predigt ebenfalls einen kölschen Hauch erhalten. Statt "Lasset den Lobgesang hören" hieß es "Loot dröm uns Treu im jelovve".

Eine besondere Rolle kam Prinz Rolf I. (Stengert) zu, der in dieser Session die Rheinorte regiert. "Heute ist die Mundartmesse ganz zu Ehren unseres Prinzen, und das freut uns umso mehr, nachdem wir letztes Jahr keine Tollität hatten", unterstrich Morche.

Einen besonderen Anklang fand die Messe auch bei den zahlreichen Besuchern, von denen viele stehen mussten. Zelebriert wurde die Messe von Kreisdechant Anno Burghof mit Unterstützung von Diakon Hubert Ganser. Vertreten war auch Eckart Wüster, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Hersel und Superintendent des Kirchenkreises Bonn. "Dass unser Rolf I. ein Protestant ist und als Prinz bei einem katholischen Fest auftritt, zeigt, wie stark die Ökumene und Gemeinschaft hier in Hersel und Uedorf ist", sagte er.

Zwischen der "Prädich", dem "Vater unser" und der "Kummelijon" schaffte der Chor mit "Minsche wie mir" und "Unsere Stammbaum", bei dem die Anwesenden lautstark den Refrain mitsangen, eine festliche Stimmung. Als Ausgangslied erklang "Echte Fründe ston zusamme" von den "Höhnern". Danach wurde es noch im Pfarrheim gemütlich, wo sich die Tollitäten anschließend trafen.