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Karneval in Wachtberg: Jecke Übermacht stürmt das Rathaus

Karneval in Wachtberg : Jecke Übermacht stürmt das Rathaus

Kein Wunder, dass Jörg Schmidt den Schlüssel zum Wachtberger Rathaus nicht einfach kampflos abgeben will. Schließlich ist er noch nicht so lange im Bürgermeisteramt. Gegen Jecke aber hat auch er keine Chance.

Klar, wenn man wie Bürgermeister Jörg Schmidt erst seit etwas über zwei Jahren auf dem Chefsessel im Berkumer Rathaus sitzt, dann lässt man sich seinen Amtssitz nicht so einfach „mir nichts, dir nichts“ wegnehmen. Auch nicht von Wachtbergs geballter Jeckenschar, die sich Freitagmittag zahlreich zum ersten Rathaussturm seit vielen Jahren eingefunden hatte. Furchtlos und durchaus mutig hatte Bürgermeister Schmidt anfangs darum in schwindelnder Höhe eine exponierte Verteidigungsposition an der Rückseite des Rathauses bezogen. Dort war bis in Höhe des ersten Stockwerks ein Gerüst aufgebaut, auf dem Schmidt gegen 14.30 Uhr seine Stellung einnahm. Dass der Bürgermeister ungeachtet aller trotzigen Durchhalteparolen im Vorfeld dann scheinbar doch Angst vor der eigenen Courage bekam, ließ sich allein schon an einer Personalie erkennen: Jörg Schmidt hatte sich nämlich nicht allein auf das Gerüst getraut, sondern Beigeordneter Swen Christian musste – oder durfte – seinem Amtschef symbolisch den Rücken stärken.

Am Ende nutzte allerdings auch diese Verstärkung nichts. Zu groß war die von oben prächtig anzusehende jecke Übermacht unter Führung der Villiper und Fritzdorfer Tollitäten, die sich zudem noch auswärtige Hilfe in Gestalt der Wormersdorfer Prinzessin Melanie I. geholt hatten. Daher war auch die in luftiger Höhe gelegene Verteidigungslinie von Schmidt und seinem Vasallen aus dem Nebenbüro schnell überrannt und der Rathaus-Schlüssel in Händen des jecken Volkes.

Ungeachtet des überaus fröhlichen Karnevalstreibens wurden auch die Opfer des verheerenden Erdbebens in der Türkei und in Syrien nicht vergessen: Für sie wurde am Rande der Veranstaltung gesammelt.