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Mit Lokalkolorit genau auf den Punkt getroffen

Mit Lokalkolorit genau auf den Punkt getroffen

Die Narren aus Merzbach, Meckenheim und Flerzheim tobten in den Sälen

Rhein-Sieg-Kreis. Die jecke Zeit im Vorgebirge ist im vollen Gange. Besonders Sitzungspräsidenten und die prinzlichen Tollitäten sind in ihrem Element.

Rheinbach-Merzbach. (ksa) Bunte Kostüme, jede Menge Luftballons und meterlange Luftschlangen schmückten die ausverkaufte Aula der Grundschule Merzbach. Der Sitzungspräsident der Großen Prunksitzung der Karnevalsfreunde Merzbach/Neukirchen, Jürgen Schöneweiss, führte das Publikum durch das stimmungsvolle Programm.

Nach dem Einmarsch des Tambourcorps und der Karnevalsfreunde zeigten die Kinder der kleinen Tanzgruppe ihr Können. Auf die Rede der "Pittermännchen" mit Christian und Wilhelm Meurer aus Bornheim folgten die Auftritte der Mittleren und Großen Tanzgruppe sowie der Showtanzgruppe. Ohne Zugabe kam kaum jemand von der Bühne. Später begrüßte das Publikum das Stadtsoldaten Corps Rheinbach mit ihrem Kommandant, Willi Hohn.

Beim Auftritt des Herrenballetts vom N.C.R. Blau Gold stiegen die Narren auf die Stühle. Die Dünstekovener Showtanzgruppe und die Musikgruppe "fuffzichzehn" aus Bergheim-Erft sorgten für einen gelungenen Abschluss des Programms.

Rheinbach-Flerzheim. (ksa) Durch das Programm der großen Flerzheimer Prunksitzung im Saal des Gasthauses Schäfer führte die Präsidentin des Damenkomitees, Annegret Lingnau. Nach der Begrüßung durch die Präsidentin der KG-Flerzheim, Liliane Zimmer, folgte der Gardetanz der Kleinen Funken unter der Leitung von Silke Woischnig.

Unter der Begleitung des Fanfarencorps Rot-Weiß Flerzheim hielt das Dreigestirn, Prinz Herbert II., Bauer Anton I. und Jungfrau Annemie I. Einzug. Für schwungvolle Darbietungen sorgte die Jungfunkengruppe sowie der Showtanz der Damentanzgarde unter der Leitung von Alexandra Kott.

Meckenheim. (rom) Die Stimmung in der "Jönkelshall" brodelte ein letztes Mal in ihrer Geschichte bedenklich. Clowns, Spinnen und Prinzen stiegen auf die Stühle als die Lokalmatadoren "Tonn un Tönnchen" auf der Sitzung des Stadtsoldaten-Corps 1868 ihre pfundigen Attacken gegen die Obrigkeit sprich Bürgermeisterin Yvonne Kempen ritten - live, spitzfindig und mit Punktlandungen im Abonnement. Rund 800 Meckenheimer waren sich einig, die Jungholzhalle darf kein Indoor-Spielplatz für Kinder werden.

Die beiden Erz-Karnevalisten forderten angesichts der Leerstände in der Altstadt in einer neuen Hymne: "Meckem loss jonn". Sie schwärmten vom "Sahneschnittschen", dem Ersten Beigeordnetem Ulf Hürtgen: "Der is'' für uns net ze jung, nur 30 Kilogramm ze leicht." Bedrohlich hoch schraubt sich die Stimme von "Tonn", als es um die Schließung der Jönkelshall für die Vereine ging: "Kein Kino, kein Rosenball, selbst die Kaninchenzüchter müssen ihre Hasen draußen suchen?"

Mit "War dat früher ne superjeile Zick" rechneten sie dem "Yvönnsche" und der Stadt für soviel "Majestätsbeleidigung" mit dem "klammheimlichen Besitzerwechsel" ihrer Narrenhalle humorvoll ab. Die beiden Urgesteine der Meckemer Bütt, Gabi Stiebitz (Tönnchen) und Evelyne Siegberg (Tonn), wurden auf ihrem Rückzug fast zwei Minuten frenetisch gefeiert. Applaus ebenfalls für die Tanzgarde der Stadtsoldaten, und auch der Weltenbummler, die original kölsche Domputzer und die Werstener Show-Fanfaren schwammen auf der Welle der guten Stimmung.